Frechen: Nils Wittling holt in Thailand einen Weltmeistertitel im Jet Ski

Die beeindruckende Zahl der Titel, die der Jet Ski-Sportler Nils Wittling aus Habbelrath in der letzten Saison gesammelt hat, ist fast etwas unübersichtlich: In zwei Disziplinen wurde er Deutscher Vizemeister, bei mehreren World Cups in Polen, USA und Thailand erreichte der 17-Jährige dritte Plätze sowie einen vierten Platz. Als Höhepunkt krönte er seine erfolgreiche Saison im Dezember mit einem Weltmeistertitel bei einem Rennen in Thailand. Auch in der Gesamtwertung der internationalen World Series schnitt er in einer Rennklasse überragend ab und sicherte sich den Titel des Vizeweltmeisters.

„Schon mit vier Jahren hat Nils bei mir beim Jetskifahren auf dem Schoß gesessen“, erzählt sein Vater Frank, der selbst mehr als 30 Jahre lang erfolgreich Rennen gefahren ist. Mit acht Jahren fuhr Nils dann das erste Mal selbst, seit 2019 ist er international bei Rennen erfolgreich unterwegs.

Der junge Weltmeister wurde in Thailand geboren

Der Weltmeistertitel in Thailand, den der junge Habbelrather bereits in der vergangenen Saison in einer anderen Rennklasse gewonnen hat, ist für ihn aus verschiedenen Gründen etwas ganz Besonderes: Zum einen ist seine Sportart dort äußerst beliebt und bekannt. Die Fahrer werden mit Porträts auf drei Meter großen Plakaten in der ganzen Region angekündigt. In Thailand hat Nils Wittling zudem eine treue Fangemeinde – er wurde dort 2007 geboren und lebte dort mit seinen Eltern mehrere Jahre. Zu seiner Einschulung zog die Familie zurück nach Frechen.

Nicht nur das sportliche Training, auch die Technik fasziniert Vater und Sohn. Schon von Kindesbeinen an schraubt und werkelt der Teenager, der im Februar 18 Jahre alt wird, selbst an seinen Jetskis. Mittlerweile stellt er sogar die Motoren vor den Rennen ein und kennt sich bestens mit der komplizierten Technik aus. Das Interesse an Technik bestimmt auch die berufliche Zukunft des jungen Weltmeisters: Er besucht die Elektrotechnik-Klasse des Berufskollegs in Köln-Deutz.

Frechen: Die Familie ist international unterwegs zu Rennen

Parallel zur Ausbildung ist Familie Wittling das ganze Jahr über international unterwegs, der Jetski kommt per Luftfracht, Schiff oder im Anhänger immer mit. „Die Saison 2024 war recht lang und durch die Verschiffung des Jet Skis von Polen nach den USA, nach Thailand und nun zurück nach Deutschland organisatorisch aufwendig und natürlich auch kostspielig“, analysiert Frank Wittling mit einem Ausblick auf die Saison in diesem Jahr.

Sein Sohn werde definitiv bei der Deutschen und der Europameisterschaft starten, die gesamte internationale World Serie werde die Familie voraussichtlich nächste Saison nicht mehr schaffen. „Wobei im Dezember 2025 die 33. SEA-Games in Thailand stattfinden", so Frank Wittling. Dabei handelt es sich um die Südostasien-Spiele, die einen olympischen Ansatz mit Extrem-Motorsport verfolgen. „Das wäre natürlich noch ein weiteres tolles Event und ein weiterer toller Meilenstein.“

Ehrungen stehen auf dem Programm

Auch außerhalb des Wassers ist Nils Wittling gefragt: Am 11. Januar wird er auf der großen ADAC-NRW-Gala für seine Erfolge geehrt. Ende März findet die Ehrung zur Großen Sportplakette der Stadt Köln statt, zusätzlich ist er dort als Nachwuchssportler nominiert. Landrat Frank Rock, der den Frechener im vergangenen Jahr mit dem Talent-Ehrenpreis des Rhein-Erft-Kreises auszeichnete, wolle zudem prüfen, ob Nils auch noch für den NRW-Felix-Award nominiert werden könne, so Frank Wittling.

Letzte Chance

Rhein-Erft-Athleten für Sportlerwahl vorschlagen und gewinnen – Florian Wirtz wird Pate

Von

Udo Beißel

Das Bild zeigt eine Spielszene mit dem Fußballprofi Florian Wirtz.

Auch bei der aktuellen Sportlerwahl des Kölner Stadt-Anzeigers, der Rhein-Erft Rundschau und der Kreissparkasse Köln sowie des Kreissportbunds, bei der gemeinsam die besten Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften des Jahres 2024 aus dem Rhein-Erft-Kreis gesucht werden, gehört Nils Wittling zu den Nominierten.

Siegerehrung in der Abtei Brauweiler

Im Januar werden diese im Lokalteil des Kölner Stadt-Anzeigers und der Rhein-Erft Rundschau sowie auf den Internetseiten der Zeitungen vorgestellt. Im Anschluss startet das Online-Voting der Leser. Die Zahl der abgegebenen Stimmen sowie die Wertung einer Jury entscheiden über die Sieger. Schirmherr ist Landrat Frank Rock, außerdem unterstützen wieder prominente Paten die Veranstaltung. Die Siegerehrung ist für Mai in der Abtei Brauweiler geplant.