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Trotz drohendem RegenOpen-Air-Kino in Frechen lockt über 300 Besucher

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Ganz weit vorn hatte es sich Familie Wolf aus Bedburg auf einer Decke gemütlich gemacht.

Frechen – „Es war eine ganz knappe Entscheidung“, sagte Carsten Kurz vom Verein Frechen-Film am Freitagabend. Tiefe Gewitterwolken hatten sich am späten Nachmittag auch über Frechen gebildet. „Erst kurz vor 19 Uhr haben wir beschlossen, die Veranstaltung planmäßig durchzuführen“, sagte Kurz. „Man muss doch positiv denken.“

Schon vor zwei Wochen habe der Verein wegen Regens die Vorführung des Films „Der Junge muss an die frische Luft“ verschieben müssen. Am Freitagabend wollte man sich deswegen nicht noch einmal dem Wetter geschlagen geben. Die vielen Kinofans waren dankbar für den Optimismus ihrer Gastgeber. Schon lange vor 21 Uhr standen sie Schlange am Freibadeingang.

Kino im Freibad kostet Fünf Euro

„Wir haben uns richtig gefreut, dass der Kinoabend nicht abgesagt wurde“, sagte zum Beispiel Stefanie Wolf (41). Mit ihrem Mann Jürgen und den Kindern Leon (15) und Laura (17) war sie aus Bedburg zum Frechener Kino-Open-Air gekommen. Ziemlich weit vorn hatten sie auf der Wiese ihre große Decke ausgebreitet.

Dass man für nur fünf Euro Eintritt pro Person ein solches Programm mit einer so schönen Kulisse geboten bekommt, schien den Wolfs mehr als familienfreundlich. „Ich bin ganz erstaunt, wie viele Menschen hierhergekommen sind“, merkte Laura Wolf an. „Wir hatten hier schon Vorführungen mit mehr als 500 Gästen“, berichtete Kurz. Überfüllt sei die Wiese aber auch dann nicht.

Mit den Vereinskollegen Hilmar Stumpf, Petra Gatting, Björn Goetze und Peter Metz managte er das Kino-Open-Air. Und die meisten der 333 Besucherinnen und Besucher am Freitagabend hieß das Team sogar persönlich willkommen. Petra Gatting hatte frisches Popcorn im Angebot. Getränke, Pommes frites und Snacks gab es am Freibadkiosk.

Kino-Open-Air bei Frechenern sehr beliebt

Auch Hildegard Schmitz (53) aus Frechen hatte sich richtig auf den Abend gefreut. „Wenn ich es irgendwie schaffe, lasse ich kein Kino-Open-Air ausfallen“, sagte sie. Sie finde ohnehin, dass der Verein unterstützt werden sollte. „Unser Linden-Theater soll bleiben“, forderte Schmitz. Und damit steht die 53-Jährige nicht allein. Auch Jeanette und Stefan Gerdes aus Pulheim waren gekommen, um das Linden-Theater zu unterstützen. „Wenn hier ein so tolles Programm geboten wird, dann sollte man auch hingehen“, sagte Jeanette Gerdes.

Erfahrene Open-Air- Fans hatten sich sogar ihre eigenen Kino-Sessel mitgebracht, so wie zum Beispiel Claudia und Jörg Fischer aus Kerpen. „Die Atmosphäre hier ist einfach toll“, lobte Jörg Fischer, der mit seiner Frau inzwischen auch schon die Nachbarschaft mit dem Kino-Open-Air-Virus infiziert hat. „Wir waren schon in der vergangenen Woche hier, und es war einfach klasse“, bestätigten Franz-Josef und Petra Pieper.

Petra Gatting verkauft Popcorn am Open Air Kino in Frechen (Archivbild).

Einen richtigen Logenplatz hatten sich mit ihren bequemen Sesseln Marita Thiesen, Sabine Wolf, Alexandra Kellershohn, Steffi Bünger sowie Maike und Norbert Tenten seitlich zur vier mal neun Meter großen Leinwand ganz außen erobert. „Das ist Luxus pur“, sagte Norbert Tenten und lachte. „Wenn man solch eine tolle Veranstaltung vor der Tür geboten bekommt, dann muss man doch hin“, ergänzte Kellershohn.

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„Unser Dank gilt den Bäderbetrieben Frechen, die heute Abend mit zwei Schwimmmeistern auf uns aufpassen“, merkte Kurz dann noch an. „Wir passen auf, dass keiner der Kinobesucher ins Wasser fällt“, erklärte dazu Badleiter Markus Ramacher. Mit den Schwimmmeistern Sascha Langen und Michael Zens war er zur Stelle. Auch tagsüber waren sie bereits im Freibad im Einsatz gewesen, bis gegen 20 Uhr die letzten der 1960 Badegäste nach Hause gegangen waren.