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JubiläumDarum ist Peter Weingarten im 25. Jahr als Sternsinger in Frechen-Königsdorf unterwegs

Lesezeit 4 Minuten
Auf dem Bild ist ein Mann im Weihnachtspullover zu sehen.

Peter Weingarten ist der dienstälteste Sternsinger in Königsdorf, er ist in diesem Jahr zum 25. Mal mit dabei, begonnen hat er mit neun Jahren.

Mit neun Jahren war der mittlerweile 40-jährige Frechener das erste Mal beim Dreikönigssingen dabei.

Peter Weingarten feiert am Sonntag (5. Januar) ein ganz besonderes Jubiläum: Der 40-Jährige ist der dienstälteste Sternsinger Königsdorfs und begleitet im 25. Jahr aktiv das traditionsreiche „Dreikönigssingen“ in dem Ortsteil.

Bereits im Alter von neun Jahren, nach seiner ersten heiligen Kommunion, ist Weingarten im Amt des Messdieners das erste Mal als König bei den Sternsingern mitgegangen. Mit 16 Jahren ist er in die Rolle des Betreuers gewechselt und begleitet seitdem fast jedes Jahr – mit einigen wenigen Unterbrechungen – eine Gruppe von Sternsingern.

Auf dem Bild ist Peter Weingarten als junger Mann zu sehen.

Auch vor 16 Jahren, im Alter von 24, war Peter Weingarten als Betreuer einer Kindergruppe beim Sternsingen in Königsdorf unterwegs. (Repro)

Rund 100 Königinnen und Könige kommen auch in diesem Jahr wieder in Königsdorf zusammen, um Spenden für das Kindermissionswerk in Aachen zu sammeln und sich unter dem Motto „Erhebt eure Stimme“ für Kinderrechte einzusetzen. Dabei sind die Kinder in kleinen Gruppen unterwegs und bringen Gottes Segen zu den Menschen nach Hause. Eine Gruppe besteht im Optimalfall aus drei Königen, einem Sternträger und einem Betreuer. Organisiert wird die Aktion von Ehrenamtlern der Kirchengemeinde St. Sebastianus.

Falls es in einer Gruppe Ausfälle gibt, ziehe ich mir auch das Gewand über und springe als König ein
Peter Weingarten, dienstältester Sternsinger Königsdorfs

Mit den Kindergruppe geht Weingarten dann den ganzen Tag über ein bestimmtes Ortsgebiet ab und sammelt Spenden für verschiedene Hilfsprojekte der Kirchengemeinde. Dabei ist er sich der Wichtigkeit seines Amtes sehr bewusst: „Als Betreuer trage ich die Verantwortung für die Kinder und sorge dafür, dass ihnen nichts passiert.“ Komplett ruhen lässt der gebürtige Frechener die Rolle des Königs jedoch nicht. „Falls es in einer Gruppe Ausfälle gibt, ziehe ich mir auch das Gewand über und springe als König ein“, schmunzelt er.

Die Begeisterung für das Hobby riss nie ab

In seiner Zeit als Sternsinger gab es aber auch Unterbrechungen, wie durch Erkrankungen, einen dreijährigen Auslandsaufenthalt in der Schweiz und aufgrund der Corona-Pandemie. Die Begeisterung für sein Hobby riss jedoch nie ab. „Es macht mir einfach Spaß. Ich habe viele Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit verbracht, deswegen ist der Tag auch immer ein Verbindungsstück in die Vergangenheit und in meine Kindheit“, sagt der 40-Jährige.

Außerdem verspüre er auch immer ein Heimatgefühl, dass ihn dazu bewege, mitzuhelfen. Wie lange er noch um die Häuser zieht und wann Schluss ist, weiß er noch nicht. „Solange ich gefragt werde, ob ich mitmachen möchte, mache ich mit.“

Frechen: Viele schöne Momente beim Sternsingen gesammelt

In seinen 25 Jahren auf den Straßen Königsdorfs erinnert er sich an viele schöne Momente. Vor allem ein Moment ist ihm besonders im Kopf geblieben: „An einem Tag ist eine Gruppe komplett ausgefallen. Ich war schon früh fertig mit meiner Gruppe und bin im Anschluss mit zwei Priestern um die Häuser gezogen. Die Leute an der Tür waren total überrascht, drei erwachsene Könige vor der Tür stehen zu haben und fanden es sehr amüsant. Das war witzig.“

Weingarten schätzt außerdem die Freude, mit der die Kinder den Menschen begegnen. Für ihn ist es nicht selbstverständlich, dass so viele Kinder um die Häuser ziehen. „Es ist fantastisch, dass sich so viele Kinder und Jugendliche dafür noch begeistern können und sich dafür einen ganzen Tag Zeit nehmen“, betont er. Für die Zukunft wünsche er sich, dass es immer genügend Kinder gebe, die teilnehmen, sodass die Aktion weiterhin in Königsdorf stattfinden könne.

In diesem Jahr beginnt der Aktionstag für die Sternsinger in Königsdorf um 10.30 Uhr. Im Anschluss findet um 11 Uhr der Entsendungsgottesdienst statt und alle Sternsinger ziehen in die Hildeboldkirche ein. Danach geht es für sie in die entsprechenden Gebiete.

In der Mittagspause werden alle Sternsinger im Pfarrsaal mit Suppe und Würstchen versorgt, bevor es wieder bis in die Abendstunden auf die Straßen Königsdorfs geht. „Und vielleicht bleiben unsere Füße in diesem Jahr bis zum Ende des Tages trocken und werden nicht klitschnass“, merkt Weingarten lächelnd an.


Aktion Dreikönigssingen 2025

Seit 35 Jahren gibt es die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, die auf den drei Säulen Schutz, Förderung und Beteiligung beruht. Genau dafür setzen sich die Teilnehmer der Aktion Dreikönigssingen 2025 unter dem Motto „Erhebt Eure Stimmen! Sternsingen für Kinderrechte“ ein.

Zur Begründung heißt es, dass die Not von Millionen Kindern weltweit noch immer zu groß sein: 250 Millionen von ihnen, vor allem Mädchen, gingen nicht zur Schule, rund 160 Millionen Kinder müssten arbeiten, etwa die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen.

In allen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises sind die Sternsinger wieder ab Samstag (4. Januar) unterwegs. Zum Teil wird der Segen auch in und nach Messen oder an mobilen Ständen angeboten, wenn nicht von Haus zu Haus gegangen werden kann. (aj)