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Sanierung und NeubautenPolitische Kontroversen über den Masterplan Schulbau in Frechen

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Auf dem Bild sind die Container der ehemaligen Anne-Frank-Schule zu sehen.

Auch die Mensa-Container auf dem Gelände der ehemaligen Anne-Frank-Schule müssen saniert werden, sie wurden nach dem Auszug der Lindenschule direkt geschlossen.

Oppositionsfraktionen befürchten Überforderung der Verwaltung. Umzug der Burgschule kostet 45.350 Euro.

Auf die Lehrer und Verwaltungskräfte der Burgschule kommen in den nächsten Wochen Sonderaufgaben dazu: Sie müssen Umzugskartons packen, die ein Logistikunternehmen zur zeit an die Grundschule liefert. Wie in dieser Zeitung berichtet, wird die Burgschule nach den Sommerferien ihren Betrieb in dem Gebäude der ehemaligen Anne-Frank-Schule an der Burgstraße, in dem bis 2022 die Lindenschule ihr Interimsquartier während des Neubaus hatte, umziehen.

Die seit mehr als elf Jahren von der Schulgemeinde beklagten Mängel wie undichte Dächer und Schimmel haben sich als so groß herausgestellt, dass der Schulbetrieb nicht mehr gewährleistet werden kann. Während der Reparaturarbeiten müssen Lehrer und Kinder ausweichen. Die Kosten des Umzugs, der in den Sommerferien stattfinden soll, beziffert die Stadtverwaltung auf Anfrage auf rund 45 350 Euro.

Ein Zwischenergebnis des Gutachtens für die Sanierung der Burgschule wird für Ende Juni erwartet

Ein Gutachten für die Komplettsanierung der Schule, das eventuell sogar einen Neubau bedeuten könnte, findet sich laut Stadt „in der Erstellung“, erste Ortstermine hätten stattgefunden, eventuell müssten noch weitere Fachleute eingeschaltet werden. Ein Zwischenergebnis werde für Ende Juni erwartet, dies würde dann verwaltungsintern geprüft.

Die Zeit eilt, denn die ehemalige Anne-Frank-Schule soll bereits ab dem Schuljahr 2025/26 auch als Interimsquartier für die neu zu gründende Grundschule Ost mit dem Arbeitstitel Steinzeugschule genutzt werden. Denkbar ist, dass sich dann beide Grundschulen das Interims-Gebäude teilen müssen.

Schulgebäude hat fast zwei Jahre lang leer gestanden

Auch dieses Schulgebäude, das fast zwei Jahre leer gestanden hat, war und ist eine Baustelle: Laut Verwaltung wurden bereits zahlreiche technische und optische Verbesserungen durchgeführt. Dachflächen seien erneuert und Böden sowie einzelne Glaselemente großflächig ausgetauscht worden. Es habe umfangreiche Malerarbeiten und Reparaturen an den Sanitäranlagen und dem Leitungssytem gegeben. Auch die vorhandene Mensa müsse noch „ertüchtigt“ werden – einzelne Container und das Dach der Anlage müssten bearbeitet werden.

Laut Elternschaft der Burgschule dürfen diese Container seit dem Auszug der Lindenschule nicht mehr benutzt werden, da die Gefahr bestehe, dass die Böden einbrechen, auch gebe es Schimmel in den Räumen.

Es fehlt weiterhin ein schlüssiges Konzept für den Schulbau in Frechen, und die Situation für die Schulen spitzt sich im Gegenteil dramatisch zu
Oppositionsfraktionen Grüne, FDP und BSW, Frechen

Deutliche Kritik an der Situation rund um die Schulen in Frechen üben die Oppositionsfraktionen von Grüne, FDP und BSW: „Es fehlt weiter ein schlüssiges Konzept für den Schulbau in Frechen, und die Situation für die Schulen spitzt sich im Gegenteil dramatisch zu.“ Es lasse sich erahnen, dass die Fülle der anstehenden Aufgaben das Rathaus in einen Zustand der vollständigen Überforderung bringe.

„Zwei Schulen in einem Gebäude, das nach Kenntnisstand der Opposition in großen Teilen auch selber noch nicht in einem bezugsfertigen Zustand ist. Es müssen hier große Zweifel erlaubt sein, dass dieser Plan aufgeht. Der Masterplan Schule erfährt in jedem Fall mit dieser neuen Entwicklung sein Aus“, beklagen die Politiker.

Es ist wichtig, dass wir den Masterplan Schulbau für Frechen sukzessive realisierten
Karla Palussek, Fraktionsvorsitzende der CDU Frechen

„Frechen bekommt eine neue, zusätzliche Grundschule. Wir haben in unserer Prioritätenliste das Thema Schulbau ganz nach oben gesetzt, nun haben wir einen wichtigen Schritt getan“, ist hingegen Karla Palussek, Fraktionsvorsitzende der CDU, überzeugt, „es ist wichtig, dass wir den Masterplan Schulbau für Frechen sukzessive realisieren.“

Die Umsetzung der erforderlichen Schritte und die Einhaltung der engen Zeittaktung hat oberste Priorität
Jürgen Weidemann, SPD-Fraktionsgeschäftsführer, Frechen

Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Jürgen Weidemann bewertet die derzeitigen Vorbereitungen zum Umzug der Burgschule und zur Gründung der neuen Grundschule als „wichtige Bestandteile des Masterplans Schulbau“. Sinn und Zweck des Ganzen sei die Schaffung von genügend Schulraum, um den in den nächsten Jahren erwarteten Anstieg der Schülerzahlen durch neue Baugebiete zu bewältigen. Die Umsetzung der erforderlichen Schritte und die Einhaltung der engen Zeittaktung hätten für die Sozialdemokraten dabei die oberste Priorität, so Weidemann.

Es ist enorm wichtig, dass es endlich losgeht und den Schülern und Lehrern bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden
Dieter Zander, Vorsitzender der Perspektive für Frechen

„Die Thematik des Sanierungsstaus sowie des akuten Handlungsbedarfs haben im Laufe der letzten Jahre eine besondere Dynamik entwickelt“, urteilt Dieter Zander, Vorsitzender der Perspektive für Frechen. Eine kontinuierliche Bestandspflege sei verwaltungsseitig versäumt worden, die Zustände in der Burgschule partiell unzumutbar. Es sei enorm wichtig, dass es endlich losgehe und den Schülern und Lehrern bessere Rahmenbedingungen geschaffen würden, auch wenn sie zunächst nur ein Provisorium darstellten. Die Entscheidung, die Steinzeugschule ab dem Schuljahr 2025/26 zu gründen, sei angesichts der Schülerzahlen alternativlos.