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SchleuserbandeAnwalt aus Frechen gegen Auflagen von Haft verschont

Lesezeit 1 Minute
Das Bild zeigt einen Justizbeamten, der eine Zellentüre aufschließt.

Die Tür der Gefängniszelle öffnete sich. Der 42 Jahre alte Anwalt aus Frechen, der beschuldigt wird, einer der Drahtzieher der Bande zu sein, die Chinesen nach Deutschland schleusten, ist gegen Auflagen aus der Haft entlassen worden.

Im Zusammenhang mit der Schleuserbande, die wohlhabenden Menschen aus China und dem Oman für Zahlungen von bis zu 360 000 Euro Aufenthaltstitel in Deutschland verkauft haben sollen, gibt es weitere Neuigkeiten.

Vor etwa vier Wochen hatte die Bundespolizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf in mehreren Bundesländern zahlreiche Objekte durchsucht. Die Fäden der Schleuserbande liefen offenbar in Köln und Frechen zusammen. Durchsuchungen fanden auch bei zwei CDU-Politikern im Rhein-Erft-Kreis statt, gegen die laut Staatsanwaltschaft ein Anfangsverdacht besteht.

Insgesamt waren zehn Haftbefehle gegen mutmaßliche Mitglieder der Schleuserbande ausgestellt worden. Einige der Haftbefehle wurden in Laufe der vergangenen Wochen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Gestern konnte auch der Anwalt aus Frechen, dessen Kanzlei ihren Sitz im Gebäude einer Firma mit chinesischer Führung hat, das Gefängnis gegen Auflagen verlassen. Sein Komplize aus Köln, der bislang untergetaucht war, wurde gestern am Flughafen in Düsseldorf festgenommen.

Der Anwalt aus Frechen hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Spenden an die CDU im Rhein-Erft-Kreis und auch überregional an die Partei gezahlt. Geprüft wird von der Justiz, ob im Gegenzug Türen bei den Ämtern für die Ausstellung von Aufenthaltstiteln geöffnet wurden. Beide CDU-Politiker ließen über ihre Anwälte erklären, dass sie nichts von den illegalen Geschäften gewusst hätten und vollends mit den Ermittlern kooperieren würden, um eine schnelle Aufklärung zu erreichen.