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Jährlicher ÄrgerMysterium um die geklauten Ortsschilder von Grefrath

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Jahr für Jahr verschwinden Ortsschilder in Grefrath, meist Anfang Mai, diesmal auch noch einmal etwas später zu Pfingsten. Inzwischen wurden sie ersetzt.

Frechen-Grefrath – „Man kann die Uhr danach stellen“, sagt Dietmar Boomkamp. „Regelmäßig zu Beginn des Monats Mai verschwinden bei uns in Grefrath die Ortseingangsschilder.“ Auch in diesem Jahr ist es tatsächlich wieder so gewesen.

Dem stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden der Frechener Christdemokraten reicht es langsam. „Am Anfang wurden die Schilder mit Farbe übermalt, das konnte man entfernen. Inzwischen aber werden sie alljährlich abmontiert, und da hört für mich der Spaß auf.“

Das Ganze sei möglicherweise aus einer Bierlaune heraus entstanden, mutmaßt er, und habe sich inzwischen zu einer Art „Tradition“ entwickelt. Er findet den wiederkehrenden Schilderklau allerdings überhaupt nicht lustig. „Das ist Diebstahl und auch nach der Straßenverkehrsordnung ein rechtswidriger Eingriff in den Straßenverkehr“, urteilt Boomkamp. Denn die Ortseingangsschilder wiesen ja auch auf Tempo-Regeln hin, gibt er zu bedenken.

Die Beschriftung auf dem Ersatzschild stimmt nicht.

Die Stadt Frechen hat nach einigen Wiederholungen des Geschehens auf den regelmäßigen Diebstahl reagiert und die neuen Schilder in Grefrath deutlich höher montiert als sonst üblich. Sie wurden in rund vier Metern Höhe angebracht und in einem speziellen Rahmen befestigt, der besser vor Diebstahl schützen soll. Doch auch das schreckte nicht ab, die Schilder waren auch in diesem Jahr wieder weg.

Das Schild am Ortseingang von der L 277 aus verschwand in der Nacht zum 1. Mai, das andere am Grefrather Friedhof in Richtung Habbelrath kam zu Pfingsten abhanden. Zwischenzeitlich hat die Stadt Frechen neue Schilder anbringen lassen. Doch dabei unterlief bei dem Schild am Eschenweg ein Fehler, es war falsch beschriftet und damit unlogisch.

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Normalerweise muss dort ein Hinweis auf das Ortsende von Grefrath hinweisen (Grefrath mit rotem Diagonalbalken), wenn man in Richtung Habbelrath fährt. Stattdessen wurde man an dieser Stelle aber bereits in Habbelrath begrüßt. Auf der Rückseite endete Habbelrath dann am Grefrather Friedhof. Ein derart beschriftetes Schild steht bereits in der Nähe der Kreuzung Kurhaustraße/Carlstraße, wo Habbelrath wirklich endet. Der Grefrather CDU-Politiker Dietmar Boomkamp wünscht sich: „Vielleicht stellt uns der unbekannte Dieb das passende Schild anonym aus seinem Fundus zur Verfügung. Das würde uns Steuerzahlern einiges an Kosten sparen.“ Denn jedes Schild koste inklusive Montage einen hohen dreistelligen Betrag. „Und künftig sollte er den Blödsinn einfach lassen.“