Köln/Frechen: Musiker Hannes Knechtges veröffentlicht Corona-Song

Frechen/Köln – Hannes Knechtges hat wie wohl alle seiner Kolleginnen und Kollegen genug. Keine Konzerte, kein jubelndes Publikum, keine Ekstase auf der Bühne. „Ich wollte den Frust über die Situation in etwas Positives kanalisieren“, sagt der 36-jährige Musiker. Deshalb hat er einen Corona-Song geschrieben, aufgenommen und mit Video auf Youtube veröffentlicht.

Knechtges ist in Frechen ausgewachsen und lebt inzwischen in Köln. Er hat Gitarre studiert und ist in Nicht-Corona-Zeiten unter anderem mit seiner Band Lendgold unterwegs, dort spielt er Gitarre und singt. Seit 2005 ist er hauptberuflich Musiker, unter anderem hat er Gitarre an der Frechener Musikschule unterrichtet, die er als Schüler selbst besucht hatte.

Frechen: So kam Hannes Knechtges auf die Idee zum Corona-Song

„Vieles liegt auf Eis“, sagt Knechtges . Er nutzt die Zeit, in der er nicht auf der Bühne stehen darf, für Arbeiten im Tonstudio oder für Aufnahmen zu Hause in Köln. Außerdem bietet er auf seinem Youtube-Channel Gitarrentutorials an. Davon lebe er im Moment. „Aber die Livemusik fehlt natürlich, die Menschen fehlen.“

Am Anfang der konzertlosen Zeit habe bei ihm auch die Kreativität stillgestanden, ein Vakuum sei entstanden, erinnert sich Knechtges. Irgendwann sei es besser geworden. Und den Traum eines englisch-sprachigen Soloprojekts – bei Lendgold singt Knechtges auf Deutsch – habe er schon länger gehabt. „Das hat mir Auftrieb gegeben“, berichtet der Musiker.

Aus anfangs einzelnen Phrasen sei dann der Text für „Corona Baby“ entstanden. „Englisch zu singen, fühlt sich schon anders an“, berichtet er. Die deutsche Sprache sei klanglich eher hart, das merke er auch beim Singen. Das Schlagzeug für seinen Song hat der Multiinstrumentalist zunächst programmiert.

Hannes Knechtges spielt alle Instrumente selbst eingespielt

Als er seinem Plattenlabel die Idee vorstellte und sich die Verantwortlichen überzeugt zeigten, ging er ins Tonstudio und trommelte die Spuren erneut ein. „Das klingt einfach fetter“, weiß der Musiker. Auch Bass, Akustikgitarre und Backgroundgesang hat er neben seinen Paradedisziplinen E-Gitarre und Gesang selbst eingespielt. Herausgekommen ist ein groovender Midtempo-Popsong, der sich von der etwas härteren Gangart des Deutschrock von Lendgold unterscheidet.