Die Free-Riders Königsdorf möchten bei der Planung der Nutzung des Königsdorfer Walds in Frechen mitmachen. Seitens der Verwaltung ist das derzeit schwierig, da die Gruppe noch nicht als Verein organisiert ist.
Königsdorfer WaldBiker wollen bei Planung der Waldnutzung mitwirken
Im Königsdorfer Wald gibt es ein neues Konzept, wie man sich in dem Naturschutzgebiet verhalten muss. Mountainbiker beklagen sich. Sie kritisieren, dass sie und andere Waldbesucher nicht in die Planung einbezogen wurden. „Es ist ein öffentlicher Platz“, sagt der Schüler Jonathan Baum. „Eine Planung ohne die Bevölkerung geht nicht“, findet auch Friedhelm Reska, und ein weiterer Mountainbiker kritisiert, dass es keinerlei Dialog mit ihnen gebe.
Das sieht Uwe Zaar, Kreis-Dezernent für Umwelt, Planung und Verkehr, genauso kritisch. Er bittet darum, dass sich die Betroffenen an ihn wenden, um nach Alternativen zu suchen. Ein Problem dabei sei, dass die Biker nicht in einem Verein organisiert seien, an den die Kreisverwaltung sich wenden könne, so der Dezernent. Das wird sich nun möglicherweise ändern. Jörg Hemmerich, der selbst Mountainbiker ist und auch Kinder hat, die gerne im Wald sind, schlägt vor, einen Verein zu gründen.
Königsdorfer Biker sollen Verein gründen
Dann könne man auch ortsfremde Biker, die im Königsdorfer Wald ihren Sport ausüben möchten, darüber aufklären, wie sie sich verhalten sollen. Er schlägt auch vor, dass man keine neuen Strecken mehr baut, sondern nur noch die bestehenden erhält. „Man könnte auch mal gemeinsam mit Mountainbikern den Wald aufforsten“, bietet er an. Alle sind sich darin einig, dass es nicht in Ordnung sei, Kinder und Jugendliche vom Wald fernzuhalten. „Als Elternteil kann man froh sein, dass die Kinder hier im Wald sind“, sagt Robert Ciolek.
Die anderen stimmen ihm zu. Der Wald sei für die Jugendlichen eine gute Möglichkeit, sich draußen zu bewegen und dafür kaum Geld auszugeben zu müsse. „Mittlerweile muss man, um den Sport auszuüben, nach Winterberg fahren“, sagt Jonathan Baum. Und diese Möglichkeit hätten viele junge Menschen nicht. Dagegen sei der Königsdorfer Wald ein idealer Platz. Schon seit vielen Jahren wird er von Mountainbiker besucht, die aber immer nur einen relativ kleinen Bereich des Waldes beanspruchten, sagt Marion Rodewald, ehemalige Hockey-Olympiasiegerin.
Free-Riders Königsdorf gibt es seit sechs Jahren
Die Biker nutzen natürliche Gegebenheiten wie Hügel als Rampen und versuchen, möglichst gut auf die Natur Rücksicht zu nehmen. So greifen sie für den Bau von Rampen nur auf Totholz zurück und achten darauf, keine Wurzeln zu beschädigen. Auch Müll wird weggeräumt, fügt Jonathan Baum hinzu. Der Schüler fährt hier seit vier Jahren mit Freunden Mountainbike. Die Gruppe, die sich Free-Riders Königsdorf nennt, gibt es seit sechs Jahren. Baum erzählt, dass sie aus etwa 65 Radfahrern besteht, von kleinen Kindern bis zu über 60-Jährigen. Sie treffen sich etwa wöchentlich bis alle zwei Wochen.
Der 33-Jährige Max Rombach gehört seit anderthalb Monaten zu der Gruppe. „Ich bin hier super herzlich aufgenommen worden.“ „Das ist großartig, wie ein Jugendtreff“, betont auch Jörg Hemmerich. Auch mit Spaziergängern oder Reitern herrsche bisher ein gutes Miteinander, betonen die Biker. Sie befürchten aber, dass sich das in Zukunft ändern könnte, wenn alle die gleichen Wege nutzen müssen. Gerade deshalb sei es so wichtig, alle Gruppen an der neuen Planung zu beteiligen.