Der Förderverein Kirche Alt St. Ulrich stellt Menschen aus Frechen vor. Zum Auftakt kamen ein Unternehmer und ein Astro-Physiker.
Neues Talkformat in FrechenWas <br>Kosmetik mit dem „Schwarzen Loch“ verbindet
„Menschen aus Frechen“, so das Motto einer neuen Veranstaltungsreihe der Kulturkirche Alt St. Ulrich. „Es geht darum, Frechener Persönlichkeiten, ihr Leben, ihre Arbeit und auch ihre Visionen vorzustellen“, sagt Initiator Johannes Paul vom Förderverein Kirche Alt St. Ulrich. Als erste Gäste konnte Moderator Peter Worms den in Frechen geborenen Astro-Physiker und Radioastronom Heino Falcke und den Unternehmer Heiko Hünemeyer, Inhaber des Frechener Kosmetik- und Pharmaunternehmens Schaeben, begrüßen.
Der leichte Geruch von Kölnisch Wasser wehte durch die Kirche, und das passte ja auch, denn mit Kölnisch Wasser begann im Grunde auch die Geschichte der Firma Schaeben, wie Hünemeyer erzählte. Peter Gustav Schaeben entstammte einer Branntweinfamilie und war ab 1829 Lehrjunge, Gehilfe, Ziehsohn und 1843 der Universialerbe der „Klosterfrau“ Maria Clementine Martin, der Erfinderin des „Melissengeistes“. Nach deren Tod baute er das Unternehmen weltweit aus. Hünemeyers Vorfahren beteiligten sich später an dem heutigen Unternehmen.
In Falckes Leben spielen die Wissenschaft und der Glaube eine Rolle
Die Besonderheiten des heutigen Kosmetikunternehmens, das sich auch als Hauptsponsor der Damen-Fußballmannschaft des 1. FC Köln einen Namen gemacht hat, ist es, mikroplastikfreie Produkte klima- und plastikneutral in kleiner Form zur Einmalverwendung statt in großen Tiegeln anzubieten. Clou unter den Produkten ist die Schoko-Maske, deren süßen Bestandteile von der Firma Zentis geliefert werden.
Doch nicht nur der Schönheit widmet man sich im Hause Schaebens, auch die Kunst kommt hier zu Wort. Ehefrau Regina sorgt für Ausstellungen und die Förderung junger Künstler.
Um ein „Schwarzes Loch“ und dessen Entdeckung drehte es sich unter anderem beim Gespräch mit Heino Falcke. „Wir sind eine uralte evangelische Familie im katholischen Frechen. Ich bin in der Hasenweide groß geworden, mein Opa hatte einen Bauernhof an der Alte Straße“, so Falcke, in dessen Leben sowohl die Wissenschaft als auch der Glaube eine wesentliche Rolle spielen.
Mit seiner Frau Dagmar hat er ein Kinderbuch verfasst
Schon als Kind fragte er sich, was wohl hinter dem Himmel kommen mag. Und so mag es nicht verwundern, dass er sich sowohl früh mit der kirchlichen Arbeit als auch mit wissenschaftlichen Themen beschäftigte. Etwas, was bis heute angehalten hat, denn er steht oft als Prädikant auf der Kanzel der Frechener Kirche.
Falcke, der in Nijmegen unterrichtet, berichtete von den Problemen der Finanzierung bei der Forschung, von der weltweiten Zusammenschaltung von Radioteleskopen und Teams bei der Beobachtung des Alls. Derzeit gehört er zu einem Team, das ein neues Teleskop in Namibia baut. „Ein spannendes Projekt, es wird das erste Radioteleskop in Afrika sein.“ Ein anderes Projekt hat er gerade mit seiner Frau Dagmar abgeschlossen: Ein Kinderbuch mit dem Titel „Kekskrümel im All – wie groß ist die Unendlichkeit“ soll im März 2024 erscheinen.
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