Die Polizei hat in Rhein-Erft eine Serie von Raubüberfallen aufklären können. Die Opfer, vor allem Freier, fielen demnach auf einen Trick herein.
SerieJugendbande soll Freier in Frechen in Hinterhalt gelockt, verprügelt und ausgeraubt haben
Fahndungserfolg für die Kriminalpolizei im Rhein-Erft-Kreis: Die Beamten konnten eine Serie von Raubüberfällen in Frechen aufklären. Tatverdächtig sind vier Jugendliche, die mehrere Freier in einen Hinterhalt gelockt haben sollen. Über Anzeigen im Internet wurden die Sex-Dienste gegen Geld angeboten. Die Täter gaben sich in den Anzeigen als Prostituierte aus.
Als Treffpunkt wurde eine Seitenstraße in der Kapfenberger Straße vereinbart. Der Parkplatz in der Sackgasse ist von einigen Mehrfamilienhäusern und Bäumen umgeben. Recht abgelegen und anonym. Als die Freier zum vereinbarten Treffpunkt kamen, sollten sie per Handy die Nachricht „Ich bin da“ schicken.
In einem Fall raubten die Täter ein hochwertiges Mountainbike
Doch anstatt von einer netten Dame wurden die Freier von den vier Tätern erwartet, die die Opfer zusammengeschlagen und ausgeraubt haben sollen. Einige der Schläger sollen maskiert gewesen sein, teilte die Polizei mit. Den Opfern wurde Bargeld geraubt, in einem Fall ein hochwertiges Mountainbike und in einem anderen Vorfall Bankkarten.
Die Verletzungen waren so schwer, dass einige Opfer mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Vier Fälle können die Ermittler der Jugendbande nachweisen, nicht zuletzt, weil den Beamten Aufnahmen aus einer privaten Überwachungskamera überlassen wurden. Zudem erkannten einige Geschädigte die Tatverdächtigen in der Bildkartei der Polizei wieder.
Ein Fall soll sich am 7. Mai, ein Dienstag, um 17.30 Uhr zugetragen haben, der zweite Vorfall wurde am Sonntag, 16. Juni, um 14.15 Uhr gemeldet. Zwei Tage später, am Dienstag, 18. Juni, schlugen die Täter um 11.30 Uhr zu und am Montagnachmittag, 1. Juli und 18 Uhr. Immer an derselben Stelle.
Alle Tatverdächtigen sind für die Polizei keine Unbekannten
Anfang Juli 2024 durchsuchten die Beamten drei Wohnungen im Frechener Stadtgebiet und stellten unter anderem die Handys der Jugendlichen und einen Baseballschläger sicher. Ob es sich bei dem Baseballschläger um die Tatwaffe handelt, muss noch ermittelt werden.
Doch die Beamten sprechen dabei nur von der Spitze des Eisbergs und vermuten eine wesentlich größere Anzahl an Opfern, die sich aus Scham noch nicht gemeldet haben. Das sei aber wichtig, so die Ermittler. Denn je mehr Personen sich melden, desto mehr kann den Tätern vorgehalten werden.
Die Tatverdächtigen sind für die Polizei keine Unbekannten. Alle sollen schon polizeilich aufgefallen sein. Ob das Motiv ausschließlich Geldgier war, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.
Opfer können sich per E-Mail oder telefonisch unter 02271-810 melden.