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Projekt mit FoodtruckFrechener gehören zu den innovativsten Lehrern Deutschlands

Lesezeit 2 Minuten
Martin Lorek, Monika Cremer und Matthias Nowroth bei der Preisverleihung in Berlin.

Martin Lorek, Monika Cremer und Matthias Nowroth bei der Preisverleihung in Berlin.

Sie unterstützen Schüler der Förderschule für Geistige Entwicklung beim Betreiben des Verkaufsstands. Warum das Projekt eine Jury überzeugte.

Drei Lehrkräfte der Paul-Kraemer-Schule in Frechen sind für ihren innovativen Unterricht ausgezeichnet worden. Mit dem Projekt „Peckies – Foodtruck“ gehört das Team Martin Lorek, Monika Cremer und Matthias Nowroth zu den zehn Lehrkräften, fünf Teams und drei Schulleitungen aus sieben Bundesländern und einer Deutschen Auslandsschule, die am Montag (31. März)  in Berlin in einer Feierstunde geehrt worden sind.

Die Frechener hatten sich am bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2024 der Heraeus Bildungsstiftung und des Deutschen Philologenverbands beteiligt. Sie erhielten den vom Cornelsen Verlag vergebenen Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“. Mehr als 8.500 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb.

Jugendliche verkaufen frische und selbst hergestellte Speisen

Das Projekt „Peckies – Foodtruck“ soll Schülerinnen und Schülern eine praxisnahe Berufsvorbereitung ermöglichen, ihr Selbstvertrauen stärken und Inklusion in der Öffentlichkeit fördern. Im Zentrum steht ein maßgeblich von den Schülerinnen und Schülern betriebener Foodtruck, in dem diese einmal wöchentlich an wechselnden Verkaufsstandorten frische und selbst hergestellte Speisen verkaufen.

Die Schülerinnen und Schülern übernehmen Planung, Einkauf, Zubereitung, Verkauf und Abrechnung. Beim Führen einer Kasse oder auch beim Wiegen und Messen, beim Kochen nach Bild- oder Textrezept sowie beim Verkauf eignen sie sich mathematische wie auch kommunikative Kompetenzen an.

Den Schülern macht das Mitwirken in ihrer Schülerfirma augenscheinlich viel Freude.

Den Schülern macht das Mitwirken in ihrer Schülerfirma augenscheinlich viel Freude.

Nach Ansicht von Lorek, Cremer und Nowroth hilft der Foodtruck den Jugendlichen insbesondere bei der beruflichen Orientierung. Einige entdeckten ihre Begeisterung für die Gastronomie und fänden Praktikums- oder Arbeitsplätze außerhalb der Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Andere würden erkennen, welche Tätigkeiten ihnen weniger liegen – eine wertvolle Erkenntnis für ihre Zukunftsplanung. Doch auch außerhalb der Berufsvorbereitung sei gerade der Bereich Hauswirtschaft und Küche für die Schülerinnen und Schüler von immenser lebenspraktischer Bedeutung.

Die 18-jährige Luisa möchte diese Erfahrung nicht missen: „Beim Kassieren komme ich oft so richtig ins Gespräch mit den Kunden. Einfach normal so und nicht so, als wären wir alle nur behindert.“  Und Najbir, ebenfalls 18, ergänzt: „Die Arbeit im Food Truck macht voll Spaß! Das ist so cool, wenn die Kunden kommen und sagen: ‚Hey, das war wieder super lecker bei Euch!‘ Dann freu ich mich.“

Blick aus dem Foodtruck auf Gäste, die an Stehtischen eine Mahlzeit zu sich nehmen.

Auf dem Foto sind Gäste des Foodtrucks zu sehen.

Die Jury hat diese alternative Unterrichtsform überzeugt: „Ein absolut herausragendes Beispiel für einen innovativen, erfolgreichen und nachhaltigen Beitrag“, heißt es in der Begründung zur Vergabe des Sonderpreises „Umwelt und Nachhaltigkeit“. Nicht nur die Planung und Umsetzung, sondern auch die überaus sorgfältige und reichhaltige Beschreibung des Projekts überzeuge voll umfänglich.“

Bereits 2023 war das Konzept mit einem mit 2000 Euro dotierten Sonderpreis des ZukunftsWe-Preises der Commerzbank-Stiftung ausgezeichnet.