Das Zoom-Kino in Brühl erfreut sich wachsender Beliebtheit, das Linden-Theater in Frechen sieht Schwierigkeiten.
BesucherzahlenKinos in Rhein-Erft ziehen höchst unterschiedliche Jahresbilanz
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Viele Besucher lockt das Zoom-Kino mit Open-Air-Vorführungen nach Brühl.
Copyright: Kathrin Höhne
Mit großem Popcorn und einem 0,75-Liter-Softdrink, was als kleine Portion angegeben wird, im Saal sitzen und warten, bis das Licht gedimmt wird. Dieses Erlebnis lockt noch immer Millionen Deutsche jedes Jahr in die Kinos. Laut Hauptverband Deutscher Filmtheater wurden bundesweit im vergangenen Jahr fast 81 Millionen Tickets verkauft.
Das ist ein Rückgang von etwa sieben Prozent im Vergleich zu 2023 – ein Jahr, in dem Blockbuster wie „Barbie“ und „Oppenheimer“ viele Menschen in die Lichtspieltheater gelockt hatten. Auch die Menschen im Rhein-Erft-Kreis schauen sich gerne Filme im Kino an. Vor allem das Zoom-Kino in Brühl blickt mehr als zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Insgesamt konnte man 29.621 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen. Das entspricht einem Zuwachs von fast 20 Prozent.
Zoom-Kino in Brühl verzeichnet wachsendes Interesse
Zu den beliebtesten Filmen im Zoom gehörten „Geliebte Köchin“, „Zone of Interest“ und „Der Buchspazierer“. Seit der Corona-Pandemie verzeichnet das Brühler Kino einen steten Zuwachs bei den Besucherzahlen. „Dieser Trend setzt sich auch 2025 erstmal fort, wir hatten schon viele ausverkaufte Vorstellungen und einen Anmelderekord bei den Schulkinowochen“, sagt Hans-Jörg Blondiau vom Zoom-Kino.
Eine nicht so zuversichtliche Bilanz zieht das Linden-Theater in Frechen. Dort sieht man eine immer größere Kluft zwischen Großstadtkinos und denen im ländlichen Raum. „Die maßgeblichen Umsätze der großen Blockbuster konzentrieren sich auf die ersten ein bis drei Wochen nach Filmstart. Wenn sie danach von kleineren Kinos gespielt werden, sind sie umsatzmäßig tot“, sagt Carsten Kurz vom Linden-Theater. Auch die deutlich günstigeren Ticketpreise locken dann nicht mehr genügend Publikum an.
Den Film „Wicked“, der weltweit einen Rekordstart für Musicalverfilmungen hingelegt hatte, wollten am zweiten Spieltag in Frechen an einem Freitagabend nur vier Besucher sehen. Sowohl das Zoom-Kino als auch das Linden-Theater sind vereinsbetrieben und operieren somit unter besonderen wirtschaftlichen Voraussetzungen.
Anders ist das beim UCI in Hürth. Die Kinokette gehört zu der Odeon-Gruppe, dem mit 360 Kinos und 2.900 Leinwänden größtem Betreiber in Europa. Das Unternehmen ist wiederum eine hundertprozentige Tochter des us-amerikanischen Konzerns AMC. Mit Besucherzahlen hält sich das UCI generell zurück. „Wir können nicht über fehlende Besucher klagen“, sagt Nadine Breuer aus der Pressestelle des Unternehmens. In der Bilanz des börsennotierten Konzerns AMC gehen die deutschen Verkaufszahlen im Bereich „internationale Märkte“ unter. Werbepartner locken sie mit der Angabe von im Durchschnitt 52.500 Besucherinnen und Besuchern pro Monat.
Der Hauptverband Deutscher Filmtheater gibt sich zuversichtlich
Das Euromax-Kino in Kerpen war für eine Auskunft nicht zu erreichen. Christine Berg, die Vorstandschefin vom Hauptverband Deutscher Filmtheater, ist jedoch von der Widerstandsfähigkeit der Kinobranche überzeugt. Auch in diesem Jahr starten wieder einige Blockbuster, die viele Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Leinwand locken können. Der Zombie-Film „28 Years Later“ hat online bereits mit dem Trailer einen Rekord aufgestellt. Zudem soll Ende des Jahres noch der dritte Teil der Avatar-Reihe starten, von dem die ersten beiden Teile weltweit schon mehr als fünf Milliarden US-Dollar eingespielt haben.