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Stadtbetrieb FrechenMitarbeiter retteten einem Mann das Leben

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Hans-Peter Wolle (r.)  bedankte sich bei den beiden Lebensrettern Carsten Schlicht (2.v.l.) und Manfred Stahl für ihren Einsatz. 

Frechen – Wer Carsten Schlicht (36) und seinen Kollegen Manfred Stahl (50) in ihren grünen T-Shirts und orangefarbenen Latzhosen bei ihrer Arbeit in den Frechener Grünanlagen sieht, der kann sich wirklich in Sicherheit wiegen. Beide sind Mitarbeiter des Stadtbetriebs. Auch wenn sie ihre Arbeit stets sorgfältig und konzentriert ausführen – ihre Umgebung haben sie trotzdem bestens im Blick.

So war es auch am vergangenen Dienstag, als sie kurz vor 7 Uhr am Spielplatz an der Straße Im Klarenpesch ankamen. Dort wollten sie die Hecken, Sträucher und Büsche zurückschneiden. Routiniert fotografierten sie zunächst die Grünanlage. Seit längerer Zeit dokumentieren sie so ihre Arbeiten mit Vorher-Nachher-Bildern.

Ein jaulender Hilferuf

„Ich habe direkt diesen Hund bellen gehört“, berichtete Carsten Schlicht. Es sei kein normales Bellen gewesen: „Es klang eher wie ein jaulender Hilferuf.“ An der nächsten Straßenecke, etwa 50 Meter entfernt an der Kreuzung mit der Dr.-Schultz-Straße, entdeckte er den mittelgroßen, braunweißen Hund. Er habe jaulend dagestanden und sich nicht von der Stelle gerührt.

Bewusstlos auf dem Gehweg

„Da stimmt was nicht“, vermutete Schlicht direkt. Beim Näherkommen sahen die beiden Männer den Grund für das herzzerreißende Gejaule. Der Hundehalter lag bewusstlos auf dem Rücken auf dem Gehweg, jedoch von einer Hecke verdeckt „Er war schon ganz blau im Gesicht und schaute mit offenen Augen total ins Leere“, berichtete Stahl. Gemeinsam brachten sie den Mann in die stabile Seitenlage.

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Der Mann lag hier auf dem Gehweg, einige Meter vom Spielplatz entfernt. Zuerst  hatte Carsten Schlicht nur den Hund gehört. 

In der Zwischenzeit hatte auch ein Fahrradfahrer angehalten, der vor lauter Aufregung statt den Notruf des Rettungsdienstes zunächst die Nummer der Polizei gewählt habe. Beim zweiten Anruf seien sie mit der Feuerwehrleitstelle verbunden gewesen. „Wir haben berichtet, wie wir den Passanten vorgefunden haben, was wir bisher getan haben und wo wir sind“, sagte Schlicht.

Beatmung und Herzdruckmassage

Inzwischen war eine Frau dazu gekommen. „Von der Leitstelle erhielten wir dann ganz genaue Anweisung, was zu tun war“, berichtete Stahl. So hätten sie den Mann vorsichtig wieder auf den Rücken gelegt. Zusammen mit der Frau habe er den Mann dann reanimiert – die Herzdruckmassage habe die Frau übernommen, er selbst habe die Beatmung vorgenommen. Dreimal beatmen, dann wieder die Herzmassage, dann wieder beatmen – immer im Wechsel, bis der Rettungswagen und der Notarzt zur Stelle waren. „Die Zeit kam mir ewig vor“, meinte Stahl im Nachhinein.

„Ich habe in der Zwischenzeit den Hund beruhigt, der immer noch ganz aufgeregt war“, berichtete Schlicht. Instinktiv sei er mit ihm ein paar Schritte von der Einsatzstelle weggegangen, weil er die Befürchtung gehabt habe, dass der Hund die Rettungsmaßnahmen stören könnte, möglicherweise, um sein Herrchen zu beschützen.

Mit Blaulicht ins Krankenhaus

„Als die Rettungskräfte ankamen, haben sie den Mann dann weiter reanimiert“, berichtete Stahl. Mit Blaulicht sei der Patient anschließend ins Krankenhaus gefahren worden. Den Hund habe eine inzwischen am Einsatzort eingetroffene Nachbarin des Mannes mitgenommen.

Noch am selben Tag erfuhren die beiden Lebensretter auch, dass der Mann einen Herzinfarkt erlitten hatte, aber dank ihres Einsatzes überleben wird. Am Mittag – die beiden Stadtbetrieb-Mitarbeiter waren noch bei ihrer Arbeit – sah Schlicht den Hund noch einmal, als ein junger Mann mit ihm am Spielplatz vorbeiging. Wie sich herausstellte, war es der Neffe des Hundehalters.

Neffe des Patienten bedankte sich

„Er bedankte sich ganz herzlich bei uns und konnte uns sagen, dass sein Onkel jetzt zwar erst einmal im künstlichen Koma auf der Intensivstation im Krankenhaus liege, aber es wohl schaffen werde“, sagte Schlicht.

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Ganz angetan von der schnellen Reaktion der beiden Lebensretter ist auch der Geschäftsführer des Stadtbetriebs Frechen, Hans-Peter Wolle. „Ihr habt das Hundegebell richtig gedeutet, und ihr habt direkt geholfen, das hätte sicherlich nicht jeder getan“, lobte er: „Solche Mitarbeiter in unserem Team zu wissen, das macht auch mich richtig stolz.“