Fußball in Rhein-ErftEinige Teams bereiten sich schon auf die kommende Saison vor
Rhein-Erft-Kreis – Die Fußballer der Mannschaften aus der Region, die in der Bezirksliga spielen, werden derzeit bestmöglichst vorbereitet, um für den unwahrscheinlich erscheinenden so genannten Re-Start gerüstet zu sein.
In der Staffel 1 nutzt das Team aus der Bacharena, der SC Germania Geyen, bereits seit drei Wochen die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten. Streng nach den Vorgaben und Absprachen mit den zuständigen Stellen. Das Hygienekonzept wird penibel eingehalten. „Am Anfang wurde noch individuell trainiert, strickt nach Anweisung mit anschließender Auswertung. Inzwischen arbeiten wir in Kleingruppen. Es ist etwa so wie bei der Feuerwehr. Wir sind in Alarmbereitschaft. Sportlich gesehen sitzen wir auf einem wackligem Ast. Bei fünf möglichen Absteigern müssen wir hellwach und auf der Hut sein“, beteuert Geyens Trainer Björn Effertz.
SC Germania Geyen steht vor einem Umbruch
Auch wenn nach den aktuellen Zahlen ein Re-Start eher unwahrscheinlich erscheint. Der Übungsleiter wirkt und prägt den Verein bereits sieben Jahre und verlängerte jüngst ein weiteres, um den Umbruch zu begleiten: „Familiär kommt mir das entgegen. Ich bin hier total glücklich und froh. Wir stehen vor einem kleinen Umbruch wegen unseres hohen Altersdurchschnitts. Die Karrieren wichtiger Pfeiler enden und brechen weg. Diese wollen wir ersetzen und einige junge Spieler dazuholen. Für mich ist es reizvoll, diesen Umbruch zu forcieren. Wir wollen aus wenig viel machen.“
Die Gespräche mit den Spielern laufen bereits. Als Faustregel gilt in Geyen der April, um die Dialoge mit den Fußballern abschließend zu führen. Wichtige Zusagen liegen aber bereits vor. Dennis Durukanli und Benoit Patrick Ohandja Omboute werden in jedem Fall dem Verein treu bleiben.
Cüneyt Karaca: „Die Schäden werden wir zu spüren bekommen“
Auf dem Herbertskaul ist für die DJK Viktoria Frechen noch kein Training möglich. Für Übungsleiter Cüneyt Karaca ist es auch völlig unangebracht, in dieser schwierigen Phase über mögliche Wechsel und neue Verträge zu reden: „Das wollen weder die Spieler noch ich. Ich denke, wir wollen alle endlich wieder ein Stück weit Normalität. Die Politik sollte endlich Lösungen vorstellen, wie das gelingen könnte. Es macht für mich keinen Sinn, mit aller Macht die Hinrunde auszuspielen. Dann würde der Amateurfußball etwas verlieren. Die Schäden werden wir irgendwann in Zukunft zu spüren bekommen. Zurzeit irgendwas zu planen, macht für mich kein Sinn“, erläutert der Frechener Coach.
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Seit letzter Woche ist im Sürther Feld Training in Zweier-Gruppen mit genügend Abstand möglich. Also beläuft es sich auf individuelle Übungen ohne Spielformen, Körperkontakt und natürlich mit genug Abstand und Einhaltung der Corona-Regeln. Marcus Kniep rechnet tatsächlich nicht damit, dass die Saison fortgesetzt wird: „Ich denke, sie wird abgebrochen, denn die Zahlen steigen ja wieder.“ Seine Zukunft hat der Coach bereits geregelt: „Ich fühle mich sehr wohl in Rheinsüd und habe meinen Vertrag gerade verlängert.“
Die Gespräche mit den Aktiven sind bereits abgeschlossen, alle wollen bleiben: „Es gibt auch Zusagen zur neuen Saison, unter anderem kommen potenzielle Spieler mit enormer Qualität aus unserer Jugend hoch zu den Senioren.“ Natürlich hofft auch Kniep, dass es irgendwie weitergeht, aber sein Verstand sagt etwas anderes: „Deshalb laufen die Planungen natürlich für die neue Saison schon parallel.“
„Es ist nicht leicht, die Motivation hoch zu halten“
Im Kurt-Bornhoff-Sportpark in Frechen ist wieder Training möglich. Es wurden sechs Zonen eingerichtet, in denen Zweiergruppen auch mit Ball trainieren, ohne ihre Zone zu verlassen. „Es werden individuelle Schwerpunkte gesetzt. Es ist nicht leicht, die Motivation hoch zu halten“, bekennt Trainer Okan Taner, Coach der zweiten Mannschaft der SpVg Frechen 20.
Er selbst steht noch in Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Klubs. Das Gros der Spieler will bleiben. Zwei Fußballer haben allerdings aufgehört, um ihre Zeit anderen Dingen zu widmen. Vor zwei Wochen herrschte in Bezug auf einen Re-Start durchaus Optimismus. Der ist inzwischen verflogen.