„Hoffnung und Zuversicht“So wird der Konzertsommer des Hürther Musikseminars
Rhein-Erft-Kreis – Das Hürther Musikseminar, der Trägerverein des Erftkreis-Zyklus, blickt trotz der Pandemie „mit Hoffnung und Zuversicht“ auf die neue Spielzeit. „Wir wollten handeln und nicht warten“, sagt Vereinsvorsitzender Christian Ludwig, der zugleich künstlerischer Leiter der Konzertreihe ist. Auch habe man den Musikern, die von den Einschränkungen in besonderem Maße betroffen sind, eine Perspektive geben wollen.
Das Konzertprogramm haben Ludwig und seine Vorstandskollegen „der Ausnahmezeit angepasst“ und dabei viele kreative Ideen entwickelt. So gibt es eine Reihe von Open-Air-Konzerten an so reizvollen Orten wie dem Park von Haus Orr in Pulheim und dem Innenhof von Schloss Loersfeld. Bei schlechtem Wetter kann man nach drinnen ausweichen. Damit kein Andrang entsteht, gibt es immer zwei rund 70-minütige Konzerte ohne Pause; Beginn ist jeweils um 15 und um 18 Uhr.
Mobile Luftfilter
Für die Konzerte drinnen werden weitere Schutzmaßnahmen getroffen: Die Räume werden nur zu 40 Prozent belegt, damit Besucherinnen und Besucher mit Abstand platziert werden können. Zudem werden mobile Luftfiltergeräte eingesetzt, die dank des Investitionsprogramms „Neustart Kultur“ angeschafft werden konnten.
Eine moderate Erhöhung der Eintrittspreise war dennoch unumgänglich: statt 29 Euro kostet eine Konzertkarte jetzt 33 Euro.
Das Programm
Samstag, 24. April, Burg Bergerhausen, Kerpen-Bergerhausen, Duo Tuba & Harfe „Besser ohne Worte“
Sonntag, 30. Mai, Schloss Paffendorf, Bergheim-Paffendorf, Benyamin Nuss, Piano
Sonntag, 13. Juni, Burg Konradsheim, Erftstadt-Konradsheim, Amatis Trio
Sonntag, 15. August, open air, Rittergut Haus Orr, Pulheim-Orr, Esmé Quartett
Sonntag, 22. August, open air, Villa Sophienhöhe, Kerpen-Blatzheim, Joaquin Clerch & Javier Conde, Gitarrenduo
Sonntag, 29. August, open air, Schloss Loersfeld, Kerpen, Signum Saxophone Quartet
Sonntag, 10. Oktober, Schloss Bedburg, Bedburg, Mozart Piano Quartet
Sonderkonzerte:
Sonntag, 20. Juni, Schloss Loersfeld, Kerpen, Junge Talente & Neue Erlebnisse, Überraschungsprogramm unter der Leitung von Christian Ludwig
Samstag, 13. November, 19 Uhr, Feierabendhaus Knapsack, Hürth-Knapsack, Vision String Quartet, Jazz und Pop nach Ansage
Konzertkarten zum Preis von 33 Euro, ermäßigt 16 Euro, zuzüglich 3 Euro Service-Gebühr, kann man bestellen unter 02205/9057312 oder per E-Mail.
Äußeres Zeichen für den ungebrochenen Elan des Hürther Musikseminars ist die neu gestaltete Programmbroschüre, die mit großformatigen farbigen Abbildungen aufwartet. Sieben Konzerte und zwei Sonderkonzerte erwarten die Musikfreunde, von denen viele im vergangenen Jahr großzügig auf die Erstattung des Eintrittsgelds für die abgesagten Veranstaltungen verzichtet haben. Die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln und weitere Förderer haben dem Verein die Treue gehalten. „Es gibt einen großen Zusammenhalt in der Ausnahmesituation“, stellt Christian Ludwig zufrieden fest.
Zum Auftakt präsentieren Andreas Martin Hofmeir, der einst Mitglied bei „La Brass Banda“ war, und Andreas Mildner die extravagante Kombination von Tuba und Harfe. Die beiden Musiker reichern ihr Konzert mit witzigen Moderationen an. Der aus Erftstadt stammende Pianist Benyamin Nuss verbindet bei seinem Auftritt Klassik, Jazz und Computerspiele-Musik; mit dem Amatis-Trio und dem Esmé Quartet stellen sich junge Ensembles vor, die international Furore machen.
Freude am Experiment
Beim Auftritt der Gitarristen Joaquin Clerch und Javier Conde trifft lateinamerikanische Musik auf Flamenco. „Beide sind große Virtuosen“, verspricht Ludwig. Vielfach ausgezeichnet ist das Signum Saxophone Quartet, das für seine Experimentierfreude und Vielseitigkeit gerühmt wird. Gestandene Musiker mit langer Erfahrung bilden das Mozart Piano Quartet, das auf vielen Festivals im In- und Ausland gastiert.
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Mit zwei Sonderkonzerten beschreitet Christian Ludwig neue Wege. „Junge Talente & neue Erlebnisse“ verspricht ein Überraschungsprogramm, an dem der Geiger und Dirigent gerade feilt. Dabei sollen verschiedene Formationen an wechselnden Orten auf dem weitläufigen Gelände rund um Schloss Loersfeld auftreten. „So etwas gab es beim Erftkreis-Zyklus noch nie“, sagt Ludwig. Frische Impulse soll auch der Auftritt des Vision String Quartet im Feierabendhaus Knapsack der traditionsreichen Konzertreihe geben. Die Streicher aus Berlin wollen ihr Publikum mit Cross-Over-Programmen und jugendlichem Enthusiasmus erobern.