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Auch ehemaliger FC-Profi zieht einBau von 13 Wohnungen in Alt-Hürth kann beginnen

Lesezeit 3 Minuten

Der Bau nimmt die giebelständige Architektur auf. 

Alt-Hürth – Im Herbst 2019 hat der Abrissbagger das Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert dem Erdboden gleichgemacht, in dem früher die Traditionsgaststätte „Rheinischer Hof“ – besser bekannt unter dem letzten Namen „Treffpunkt Paula“ – untergebracht war. Seitdem klafft eine Lücke im Herzen von Alt-Hürth.

Nach langer Hängepartie soll die ungepflegte Brache an der Lindenstraße zwischen Pastorat- und Mittelstraße bald bebaut werden. Dort wird ein Gebäudekomplex mit 13 Eigentumswohnungen und Gastronomie entstehen.

Nach dem Tod des Gastwirts Dieter Mellen im Januar 2017 blieb die Gaststätte geschlossen, die vielen Alt-Hürthern dank geselliger Abende an der Theke, aber auch als Schauplatz vieler Feste, Konzerte und Bälle im Saal nicht nur zu Karneval in Erinnerung geblieben ist.

Wohnkomplex nimmt die Architektur aus dem Ortskern von Alt-Hürth auf

Mellen selbst hatte sich bereits mit Verkaufsabsichten für das in die Jahre gekommene Lokal getragen. 2018 verkauften die Erben dann an die Brüder Yusuf und Ibrahim Yigit, die aus Hermülheim kommen und in den 80er-Jahren selbst in Alt-Hürth lebten. „Uns liegt das Projekt deshalb besonders am Herzen“, sagt Yusuf Yigit.

Mehr als vier Millionen Euro investieren die Brüder Yigit nach eigenen Angaben in den Wohnkomplex mit Tiefgarage, der den Eindruck von vier einzelnen Häusern mit unterschiedlichen Fassaden vermitteln wird. Die Architektur nehme die typische giebelständige Bauweise mit Satteldach aus dem alten Ortskern auf, erklärt Architekt Christophe Toulouse. Die vier Baukörper haben drei Etagen, drei davon noch ein Dachgeschoss. Die unterschiedlich großen Wohnungen haben jeweils Balkon, Terrasse oder Dachterrasse.

Ein Nachbar aus Alt-Hürth klagt gegen die Baugenehmigung

„Wir wollen etwas bauen, das zu Alt-Hürth passt“, sagt Yusuf Yigit. Den langen Zeitraum vom Abriss bis zum Baubeginn begründet er unter anderem damit, dass die Planung in mehreren Runden mit der Stadt abgestimmt worden sei. Die Stadtverordnete Gudrun Baer bestätigte das bei einem digitalen Bürgertreff der Alt-Hürther CDU, zu dem die Bauherren und der Architekt zugeschaltet waren. „Nach Bebauungsplan wäre auch ein großer, voluminöser Baukörper möglich gewesen“, erklärte die Christdemokratin.

Die letzten Überreste des „Rheinischen Hofs“ sollen bald verschwinden.

Nach Angaben von Stadtbaudirektor Manfred Siry genehmigte die Stadt die Baupläne im August 2021. Allerdings klagt ein Nachbar vor dem Verwaltungsgericht in Köln gegen die Baugenehmigung. Siry geht aber davon aus, dass der Bescheid Bestand haben werde. Auch die Bauherren haben die Baugenehmigung nach eigenen Angaben von einem Fachanwalt prüfen lassen, der zum selben Ergebnis komme. Bislang sei die Klage nicht begründet worden.

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Aufschiebende Wirkung hat das Verfahren laut Stadtverwaltung nicht. Die Bauherren können also loslegen. Architekt Toulouse kündigt den Baubeginn für das Frühjahr an. Die Bauzeit soll bei 18 Monaten liegen. Eine Wohnung mit Ausblick habe man bereits reserviert für einen ehemaligen Fußballprofi des 1. FC Köln, berichtet Yusuf Yigit. Auch für die Gaststätte gebe es schon einen Vertrag.