CoronavirusAlle Hürther Karnevalszüge für das Jahr 2021 abgesagt
Hürth – Die Orts- und Dorfgemeinschaften haben für Februar sämtliche Karnevalszüge in den Hürther Stadtteilen abgesagt. Darauf verständigten sich die Zugleiter bei einer Videokonferenz mit der Stadtverwaltung. „Es gab eigentlich keine Diskussion darüber“, berichtet der sowohl für Kultur als auch für Ordnung zuständige Dezernent der Stadtverwaltung, Jens Menzel. Die Lage sei zwar misslich, aber immerhin: „Jetzt haben die Karnevalisten Planungssicherheit“, sagt Menzel.
Ursprünglich war die Zugleiterbesprechung bereits für Oktober angesetzt. Wegen der unsicheren Corona-Situation wurde sie aber zunächst vertagt. Noch länger wollten die Organisatoren die Entscheidung jetzt aber nicht aufschieben.
Hürth: Züge wegen Corona-Schutzverordnungen unzulässig
„Wir müssen spätestens im November anfangen, das Programm für die Züge im kommenden Jahr festzuzurren“, sagt Sebastian Grunow, der seit einigen Jahren den Karnevalsumzug am Veilchendienstag durch Stotzheim organisiert. „Bands, Kapellen und Tambourcorps müssen gebucht werden, da hängt auch viel Geld dran.“ Angesichts der unklaren Lage sei das Risiko einfach zu groß.
Auch den teilnehmenden Vereinen und Gruppen sei die Unsicherheit nicht länger zuzumuten. „Die müssten ja jetzt damit anfangen, Kostüme zu nähen, Wurfmaterial zu beschaffen, Festwagen und Zugmaschinen zu buchen“, sagt Grunow.
Fest steht: Unter den aktuellen Corona-Schutzverordnungen wären Umzüge als Straßenfeste ohnehin unzulässig, betont Dezernent Menzel. Ob sich daran bis Februar etwas ändern werde, sei derzeit nicht abzusehen.
Sebastian Grunow: „Für uns ist das nicht leistbar“
Aber selbst wenn Veranstaltungen in kleinerem Rahmen möglich sein sollten, dann müssten die Veranstalter wohl Hygienekonzepte vorlegen und Auflagen wie die Nachverfolgbarkeit der Teilnehmer erfüllen, sagt Menzel. Grunow winkt ab: „Für uns ist das nicht leistbar. Schließlich machen wir von der Dorfgemeinschaft das alles ehrenamtlich.“ Schon unter normalen Umständen sei ist die Organisation des Karnevalszugs ein „richtiger Kraftakt“, sagt der Zugleiter. Unter Corona-Bedingungen stehe der „Riesenaufwand für einen kleinen Trauerzug“ in keinem Verhältnis. Er rechnet auch damit, dass viele Gruppen gar nicht mitgehen würden, etwa von den Schulen und Kitas.
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Zugleiter Grunow verweist darüber hinaus darauf, dass die Orts- und Dorfgemeinschaften für die Züge in der Verantwortung stünden. „Die Leute denken immer, die Züge würden von der Stadt veranstaltet“, sagt er. „Tatsächlich sind es aber die Ehrenamtler von den Orts- und Dorfgemeinschaften. Und wir haften auch.“
Inzwischen haben auch fast alle Karnevalsvereine und Gesellschaften ihre Sitzungen für das kommende Jahr abgesagt. Erst 2022 soll wieder Karneval gefeiert werden. Dann natürlich wieder mit Unterstützung der Stadt, wie Dezernent Jens Menzel versichert.