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Kontaktlose VersorgungHürther Landwirt bietet Spargel- und Tulpentaxi an

Lesezeit 2 Minuten

Auch frische Tulpen können sich die Kunden vom Gertrudenhof nach Hause liefern lassen.

  1. Auch für den beliebten Hürther Erlebnisbauernhof Gertrudenhof ist die Corona-Krise existenzbedrohend.
  2. Um den Familienbetrieb am Leben zu erhalten, bietet Landwirt Peter Zens jetzt einen Lieferservice an.
  3. Mit dem „Tulpen- oder Spargeltaxi“ bekommen Kunden die Waren kontaktlos direkt vor die Haustür geliefert.

Hürth – „Die Corona-Krise ist auch für uns existenzbedrohend“, sagt Peter Zens, der in dritter Generation den Gertrudenhof leitet. „Eigentlich hätten wir jetzt Hunderte von Besuchern zu Gast. Aber das ist nicht mehr möglich, die Gesundheit geht selbstverständlich vor.“ Geöffnet hat nur noch der Hofladen mit Spargel-, Beet- und Balkonpflanzenstand. Desinfektionsmittelspender sind aufgestellt.

Vor 15 Jahren begann der diplomierte Agrarwissenschaftler damit, aus dem Hof einen Erlebnisbauernhof zu machen. Aus den ursprünglich 30 Hektar Feldern wurden 130 Hektar mit Streichelzoo und Spielplatz. Es werden 30 verschiedene Kulturen angebaut. Rund 60 Mitarbeiter halten den Betrieb am Laufen.

„Tulpen- oder Spargeltaxi“

Jetzt sind die Zeiten schwierig. „Kredite und Kurzarbeit helfen nur kurzfristig“, sagt Zens. „Ich möchte den Familienbetrieb nicht sterben lassen und nicht die Flinte ins Korn werfen. Klar, viele Menschen kommen jetzt natürlich nicht mehr zu uns, sondern kaufen einfach im Supermarkt ein.“ Also bietet Zens nun einen besonderen Lieferservice an. Ein „Tulpen- oder Spargeltaxi“ bringt die Ware nach Hause zu den Kunden. Der Fahrer stellt Blumen und Gemüse in einer Einwegholzkiste vor der Haustür ab.

30 Tulpen aus dem eigenen Anbau kosten 9,90 Euro. Für die Lieferung kommen noch mal 4,90 Euro drauf. Zum Spargel können auch Schinken, Kartoffeln, Soße und Wein bestellt werden. Zum Angebot gehören auch ein Suppentaxi, das drei eingeweckte Suppen vom Hof liefert und eine Bauernkiste mit Kartoffeln, Äpfeln, Eiern, Apfelsaft und Milch. An bestimmten Tagen wird die Ware in Köln und in den Städten im Rhein-Erft-Kreis ausgefahren.

Patenschaften für den Zoo

Bestellt und bezahlt wird über die Website des Hofes. „Dass dies alles technisch so schnell möglich war, haben wir einem Online-Shop-System zu verdanken, das wir gerade für die Kartenverkäufe unseres Puppentheaters installiert hatten. Jetzt kann darüber alles abgewickelt werden“, führt der Landwirt aus. „Das hilft uns sehr.“

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Und noch etwas ist neu. „Ich möchte auch den Streichelzoo retten, das ist ja ein Gnadenhof. Doch die Futterkosten belaufen sich im Monat schnell auf 10 000 Euro“, berichtet Zens. So wurde die Idee entwickelt, Patenschaften zu vergeben. Für 25 Euro kann, wer möchte, Pate für den Streichelzoo werden. Dafür gibt es erst mal eine Urkunde, bis später wieder Besuche möglich sind. „Ist vielleicht in diesen Zeiten eine schöne Geschenkidee“, regt Zens an.

www.gertrudenhof.info