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Waffenbesitz und DrogenhandelHürther räumt vor Gericht Großteil der Anklagepunkte ein

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Täglich konsumierte der Angeklagte Amphetamine.

Hürth/Köln – Ruhig saß der 25 Jahre alte Angeklagte vor dem Kölner Landgericht neben seinem Verteidiger, die Hände verschränkt auf der Tischplatte. Ruhig, so beschrieb den jungen Mann aus Hürth auch ein Polizeibeamter, der schon häufiger mit ihm zu tun hatte. „Bis auf eine Ausnahme liefen alle Begegnungen friedlich ab.“

Dem Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft zahlreiche Vergehen vor. Seit Dienstag muss sich der Beschuldigte unter anderem wegen Drogenhandels, Waffenbesitzes trotz eines bereits erteilten Verbots, Bedrohung, Beleidigung und gewalttätigen Handelns verantworten.

Angeklagter wurde bereits mit 15 Jahren kriminell

Er solle unter anderem in einer Asylunterkunft andere Menschen mit Waffen bedroht und jemanden mit einer Druckluftpistole angeschossen und verletzt haben. In der Verhandlung äußerte sich der Angeklagte jetzt zu den Vorwürfen.

Seine kriminelle Zeit habe begonnen als er etwa 15 Jahre alt war, ließ der Angeklagte durch seinen Verteidiger Oliver Kleine verlesen. Er sei 1999 mit seiner Familie aus Russland nach Deutschland eingewandert. Hier seien zwei Brüder zur Welt gekommen.

Angeklagter: „Ich habe mir Dinge besorgt, die ich zu Hause nicht hatte“

„Meine Eltern hatten nicht viel Geld, deshalb habe ich mir in der Jugend immer Dinge besorgen wollen, die ich zu Hause nicht hatte“, las der Verteidiger vor. Auch mit dem Drogenkonsum habe der junge Mann zu jener Zeit angefangen.

Zuerst nur gelegentlich, dann teilweise täglich ein bis drei Gramm Amphetamin und einen Joint. Er habe eine Ausbildung zum Landschaftsbauer gemacht, aber nicht abgeschlossen und dann Gelegenheitsjobs gehabt.

Angeklagter will nicht mit Drogen gehandelt haben

Fast sämtliche Vorwürfe aus der Anklage räumte der Mann als zutreffend ein. Nicht jedoch, mit Drogen gehandelt zu haben. „Das habe ich niemals gemacht“, ließ er erklären. Alle Drogen seien für den Eigengebrauch angeschafft worden.

Auch seine Gewalttaten räumte der Angeklagte größtenteils ein, er behauptete jedoch, nicht in allen Fällen der Aggressor gewesen zu sein. Bei einem Polizeibeamten entschuldigte er sich noch in der Verhandlung. Der Angeklagte hatte bei einem Zwischenfall dem Beamten auf der Wache in Hürth körperlichen Widerstand geleistet und ihn beleidigt.

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Immer wieder betonte der Angeklagte, dass er mit seiner Aussage seine Taten nicht entschuldigen wolle, sondern lediglich die Situation aus seiner Sicht erklären wolle. „Ich weiß jetzt, was hier auf dem Spiel steht und dass ich mein Verhalten ändern muss. Mir ist auch klar, dass ich von den Drogen wegkommen muss.“ Die Verhandlung wird fortgesetzt.