Jahrelange DiskussionenBegräbnisstätte für Sternenkinder in Hürth eingerichtet
Hürth-Gleuel – Tot- und Fehlgeburten können ab sofort hinter dem Sternenkinderdenkmal auf dem Gleueler Friedhof in einem eigenen „Gräbergarten“ beigesetzt werden. „Vor etwa vier Wochen erhielten wir endlich von der Stadt Hürth die Bewilligung für diese besondere Beerdigungsstätte“, berichtet Hildegard Schmidt. Über 20 Jahre war Schmidt Vorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft St. Dionysius Hürth-Gleuel (Kfd), bevor sie vor etwa eineinhalb Jahren den Vorsitz an die nächste Generation abgab.
Ihr persönlich aber auch der ganzen Kfd war der besondere Gräbergarten am Sternenkinderdenkmal eine richtige Herzensangelegenheit. „Dafür haben wir uns mehr als zehn Jahre stark gemacht und sehr viele Diskussionen geführt“, berichtet Schmidt. Zuletzt sei dann aber alles ganz schnell gegangen.
Sternenkinderdenkmal: Seniorin bricht in Tränen aus
Nachdem der Bewilligungsbescheid der Stadt bei ihnen eingegangen war, sei auch sehr schnell die vorgesehene Gräberfläche hergerichtet worden. Ganz neu ist dort jetzt die hohe Stele aus Naturstein, die hinter dem Sternenkinderdenkmal auf dem Gräberfeld aufgestellt wurde. Zwei Privatpersonen hätten sie unbürokratisch gespendet. Die Finanzierung der Blumen habe auch in diesem Jahr wieder die kfd übernommen.
Schmidt deutet auf die leuchtend roten Begonien vor dem Sternenkinderdenkmal. Das Geld stamme aus dem Verkauf der selbstgenähten Corona-Schutzmasken im vergangenen Jahr. Rund 450 Euro seien dabei zusammengekommen. Bepflanzt und gepflegt werde die Gedenkstätte von den Friedhofsgärtnern. „Sie kümmern sich sehr gut um diese besondere Gedenkstätte“, sagt Schmidt.
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Inzwischen habe auf der neuen Gräberfläche auch schon ein Begräbnis stattgefunden. Oft sieht Schmidt, wenn sie zum Friedhof geht, dass auf der Ruhebank vor der Gedenkstätte Personen sitzen. Und nie wird sie das ältere Ehepaar vergessen, dass dort augenscheinlich in Gedanken versunken verharrte. Die Seniorin habe sie dann angesprochen und gefragt, was es mit diesem so schön gestalteten Ort auf sich habe: „Das ist die Gedenkstätte für unsere Sternenkinder“, hat ihr Schmidt damals erklärt. „Die Frau begann dann zu weinen“, erinnert sich Schmidt. „So etwas gab es für unsere Sternenkinder früher nicht“, habe sie dann gesagt.