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Großer ErnteausfallDas sagen Hürther Landwirte und eine Künstlerin zur Kürbis-Saison

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Im Nu verwandelt Aneta Thomas einen Kürbis in ein Kunstwerk mit lustigem oder grimmigem Gesichtsausdruck.

Hürth-Fischenich – Aneta Thomas hat den Dreh raus. Keine fünf Minuten braucht sie, um aus einem einfachen Kürbis ein Kunstwerk zu kreieren. In ihrer Kürbiskunst-Werkstatt entstehen zurzeit Tausende lachende, aber auch grimmig schauende Kürbis-Köpfe. „Die Nachfrage ist enorm“, berichtet die 44-Jährige. Die bemalten Kürbisse seien heiß begehrt.

Jeder Kürbis aus der Kürbis-Kunstwerkstatt von Aneta Thomas ist ein Unikat und von Hand bemalt.

Ab Mitte Oktober beginnt sie auch wieder, mit ihrer Kürbis-Schnitzwerkstatt durch die Supermärkte der Region zu reisen. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Lage mit der Corona-Pandemie nicht noch schlimmer wird“, so Thomas. Mitunter schnitzt sie dann für die Kunden oder zeigt ihnen einfache Tricks, wie sich aus den leuchtenden Feldfrüchten furchteinflößende Grimassen, aber auch Tiere und freundliche Gesichter schnitzen lassen. Die große Halloween-Party im Hof vor der Kürbis-Werkstatt in Hürth-Fischenich fällt allerdings in diesem Jahr aus.

Hürther Landwirt: Ein Drittel der Kürbisernte fällt aus

Gewachsen sind die Kürbisse alle in und um Fischenich. Die Saison beschreibt Landwirt Alexander Thomas als „durchwachsen“. Zusammen mit Theo Haenraets führt er die Thomas – Haenraets GbR. Die Ernte der Speisekürbisse läuft bereits seit Anfang August. Die meisten Kürbisse sind inzwischen reif und geerntet. Das Unternehmen hat auf etwa 250 Hektar mehr als 35 Kürbis-Sorten im Anbau. Lokal, aber auch bundesweit sind die Kürbisse in den Supermärkten zu haben. „Kürbisse sind nach wie vor sehr beliebt“, erklärt Alexander Thomas.

Ein bisschen erinnert dieser Patisson-Kürbis an Meeresfrüchte. Er ist nicht nur dekorativ, sondern auch schmackhaft.

Allerdings hätten es die Feldfrüchte in diesem Jahr nicht leicht gehabt. „Das Problem begann bereits im April, als der Regen ausblieb“, berichtet Thomas. Auch als es im Mai wärmer wurde, sei der Regen ausgeblieben. „Wir haben die Kürbisse beim Pflanzen sogar unter der Folie angießen müssen“, berichtet er. Trotzdem seien ihm die Pflanzen auf etwa 30 Hektar schlichtweg vertrocknet. „Wir haben ja hier einfach keine Möglichkeit, die Felder zu bewässern“, sagt er.

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Anfang Juni habe man dann zwar die Pflanzen nachgesetzt, mit dem Ergebnis, dass sie vier bis sechs Wochen später reif wurden. Der Mai als Wachstumsmonat sei aber einfach nicht zu toppen. So seien die Juni-Kürbisse durch die viel zu heißen Sommertagen teils direkt in die Notblüte geraten. „Ich rechne in diesem Jahr mit einem Ausfall von einem Viertel bis ein Drittel gegenüber dem Vorjahr“, so Thomas. „Auf Dauer werden wir wohl auch die Kürbisfelder hierzulande bewässern müssen“, sagt Thomas mit sorgenvollem Gesicht.