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Zur SuchtfinanzierungDrogenabhängiger plündert Gräber in Hürth

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Justitia vor blauem Himmel

Abbild der Justitia (Symbolbild)

Köln/Hürth – Unter dem Einfluss von starken Drogen, ohne gültigen Führerschein und mit dem Auto eines Bekannten machte sich ein 46-jähriger Leverkusener auf den Weg zum Friedhof Alt-Hürth in der Brandlstraße. Dort bediente sich der Mann an den Gräbern und steckte diverse Gegenstände ein. Seit Dienstag muss sich der Täter auch wegen anderer Fälle vor dem Landgericht verantworten.

Insgesamt 18 Kilogramm an Grabutensilien hatte der Angeklagte in der Nacht zum 18. Januar diesen Jahres gestohlen, die Staatsanwaltschaft Köln listete in der Anklageschrift folgende Dinge auf: Bronzenstatue Flötenjunge, Statue Maria mit Kind in Goldfarben, zwei Madonnenfiguren, Bronzekreuz und drei Vasen aus Bronze und Messing. Der Wert der Gegenstände betrug knapp 500 Euro.

Hürth: Mehrere Gramm Amphetamine gefunden

Die Polizei hatte den Täter zeitnah erwischt, die Grabutensilien konnten im Wagen sichergestellt werden, auch fanden die Beamten mehrere Gramm Amphetamin. Der Angeklagte habe sich eines besonders schweren Diebstahls und Fahrens ohne Fahrerlaubnis schuldig gemacht, er sei wegen der Drogen auch ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen.

Darüber hinaus muss sich der 46-Jährige wegen eines Raubes auf eine Shell-Tankstelle in Leverkusen-Wiesdorf verantworten, weshalb der Mann auch in Untersuchungshaft in der JVA Köln sitzt. Wie der Täter über seinen Verteidiger Florian Storz zugab, hatte er sich vergangenen Mai zu der Tankstelle begeben und in einem Gebüsch versteckt und auf die Mitarbeiterin gewartet.

Mit Kabelbindern gefesselt

Nachdem die Angestellte den Nebeneingang der Tankstelle geöffnet und die Alarmanlage deaktiviert hatte, bedrohte der Täter sie mit einem Klappmesser. Drinnen ließ er sich 1000 Euro Bargeld aushändigen und steckte noch Zigaretten ein. Die Mitarbeiterin fesselte er mit Kabelbindern und zog ihr ein T-Shirt über den Kopf, um ihr die Sicht zu nehmen.

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Als Motiv für die Taten gab der Angeklagte seine Drogensucht an. Die Metallgegenstände vom Friedhof habe er seinem Dealer geben oder auf dem Schrottplatz verkaufen wollen. Auch für den Überfall auf die Tankstelle schäme er sich. Er habe der Mitarbeiterin aber mehrfach gesagt, dass ihr nichts passiere. Der Prozess vor dem Landgericht ist auf zwei Verhandlungstage angesetzt.