Im Elektro-Taxi aus LondonHürther „Hüpper“ sammelt Fahrgäste auf Bestellung ein
Hürth – Ein britisches Kultauto soll das Anrufsammeltaxi ablösen: Die Stadtwerke starten am heutigen Dienstag (7. September) einen öffentlichen Test für ein neues Verkehrsangebot. Der „Hüpper“ kommt auf Abruf und sammelt Fahrgäste zunächst in Knapsack, Stotzheim und Sielsdorf ein. Chauffiert werden die Passagiere in zwei Hybridfahrzeugen der London Electric Vehicle Company (LEVC), die berühmt für ihre schwarzen Taxis ist. Die beiden Autos für Hürth sind allerdings weiß lackiert.
Ursprünglich sollte das Pilotprojekt im Frühjahr starten. Doch wegen Corona und Problemen bei der Ausschreibung für die Software geht es erst jetzt los, und zwar in den Orten mit schlechter Nahverkehrsanbindung. Dort können Fahrgäste den Hüpper zunächst per App auf dem Mobiltelefon buchen, später soll das auch telefonisch gehen.
Hüpper: Sechs Plätze stehen im Elektroauto zur Verfügung
Innerhalb von 15 Minuten soll das Fahrzeug am nächstgelegenen von 400 Haltepunkten vorfahren, die in der App und per Banderole an Laternen markiert werden. An der Haustür dürfe der Hüpper die Fahrgäste nicht abholen, um den Taxis keine Konkurrenz zu machen, erklärt Jürgen Wiethüchter, Leiter Mobilität bei den Stadtwerken.
Der Hüpper fährt nicht nach Fahrplan und auf Linienwegen, sondern bündelt Fahrtwünsche und bildet Fahrgemeinschaften. Sechs Plätze stehen in dem Elektroauto zur Verfügung, dessen Reichweite durch einen Verbrennungsmotor erweitert wird. Über eine Rampe können Rollstuhlfahrer zusteigen. Zwischen Fahrer- und Fahrgastraum befinden sich eine Trennscheibe.
Hürther Stadtwerke suchen Fahrgäste für die Testphase
Während der Testphase fährt der Hüpper von Montag bis Freitag zwischen 6 und 22 Uhr, zum und vom Friedhof in Efferen zwischen 7 und 21 Uhr. Angebunden werden außerdem der Busbahnhof in Hürth-Mitte, die Stadtbahn-Haltestellen (ohne Kiebitzweg) und der Bahnhof Kalscheuren. Auch zwischen den Gebieten sind Fahrten möglich.
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Zunächst suchen die Stadtwerke Testfahrer, um „Kinderkrankheiten“ auszumerzen, so Wiethüchter. Geplant sei, den Abrufverkehr künftig rund um die Uhr und später im ganzen Stadtgebiet anzubieten – außerhalb der Betriebszeiten des Stadtbusses. Anders als beim Anrufsammeltaxi gilt der VRS-Tarif, es fallen keine Zusatzkosten an. 1,7 Millionen Euro kostet der dreijährige Modellversuch, 75 Prozent zahlt das Land. Wer mitmachen will, kann sich die App herunterladen.