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GymnasienEltern in Hürth legen für 33 abgewiesene Kinder Widerspruch ein – Ausgang weiter offen

Lesezeit 3 Minuten
Demonstrierende Eltern und Kinder vor Hürther Gymnasium.

Auch in Hürth demonstrierten Kinder und Eltern wegen des Vergabeverfahrens von Schulplätzen.

An den zwei Hürther Gymnasien sind zum kommenden Schuljahr erstmals deutlich mehr Kinder angemeldet worden, als Plätze vorhanden sind.

Die Hängepartie für die Eltern, deren Kinder an den beiden Hürther Gymnasien abgewiesen worden sind, ist noch nicht beendet. Zwar ist dem Schulamt seit Donnerstag bekannt, dass 33 Widersprüche gegen die Ablehnung eingelegt wurden. Wie viele Kinder tatsächlich noch versorgt werden müssen und wie das geschehen soll, ist aber immer noch offen. Schuldezernent Jens Menzel will bis Ende kommender Woche „in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung“ eine Lösung finden.

An den beiden Hürther Gymnasien sind zum Schuljahr 2023/24 erstmals deutlich mehr Kinder angemeldet worden, als Plätze vorhanden sind. Mitte März verschickten die beiden Schulleiter Ablehnungen an 45 Familien, davon 31 aus Hürth. Die Stadt hatte zuvor noch versucht, per Eilbeschluss ins Anmeldeverfahren einzugreifen, um Kinder aus Hürth bevorzugt aufnehmen zu können. Die Bezirksregierung erteilte dem aber eine Absage.

Deutlich mehr Anmeldungen als im Vorjahr – Ablehnungen lösten Proteste aus

In Hürth hatten die Ablehnungen eine Protestwelle ausgelöst. Mehr als 300 Eltern und Kinder zogen vor der Ratssitzung am 28. März mit Trillerpfeifen und Transparenten vor das Rathaus. Ihre Forderung: Hürther Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer Heimatstadt zur Schule gehen können.

Schuldezernent Jens Menzel versprach in der Ratssitzung und in einem Brief an die Eltern, dass alle Hürther Kinder einen Platz an einem der beiden städtischen Gymnasium bekommen werden. Inzwischen haben aber offenbar einige Eltern ihre Kinder an anderen Schulen angemeldet. Das lässt die Zahl der Widersprüche vermuten.

Einige Kinder wurden nachträglich in Frechen angemeldet

Zwölf gab es am Ernst-Mach-Gymnasium – alle von Hürther Familien – und 21 am Albert-Schweitzer-Gymnasium, davon drei aus Frechen. Der dortige Schuldezernent Andreas Pöttgen, bestätigt, dass elf Frechener Kinder, die zunächst nach Hürth wollten, nachträglich am Gymnasium in Frechen angemeldet worden seien. Dort sind jetzt noch vier der 180 Plätze frei.

Wie viele Schulplätze in Hürth fehlen, stehe auch nach Ablauf der Widerspruchsfrist nicht fest, sagt der Hürther Dezernent Menzel. Zunächst müsse die Zahl der Kinder erhoben werden, die von ihren Eltern an anderen Schulen angemeldet worden seien. Das sei aus Datenschutzgründen nicht einfach zu klären. Denkbar sei auch, dass bereits zugesagte Plätze wieder frei würden und es Nachrücker geben könnte. „Wenn wir wissen, wie viele Kinder zu beschulen sind, werden wir zeitnah auf die Eltern zugehen“, so Menzel.

Dabei läuft es auf die Einrichtung von einer oder zwei zusätzlichen Eingangsklassen hinaus. Wie viele und an welchem Gymnasium, ist offen. Für die Kinder bedeutet das, dass sie zwar einen Schulplatz in Hürth erhalten werden – möglicherweise aber nicht am Wunsch-Gymnasium.


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