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Zahlreiche BeschwerdenPeitschendes Geräusch raubt Hürthern seit Wochen den Schlaf

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In Hürth beschweren sich Anwohner über peitschende Geräusche von den im Bau befindlichen Hochspannungsmasten. Das Foto zeigt Stahlkabel und im Hintergrund die Masten.

In Hürth beschweren sich Anwohner über peitschende Geräusche von den im Bau befindlichen Hochspannungsmasten.

Die neuen Hochspannungsmasten sorgen in Hürth für Ärger, obwohl sie sich noch im Bau befinden. Das sagt Amprion zu den Beschwerden.

Die neuen Hochspannungsleitungen auf rund 90 Meter hohen Masten mit ausladenden Traversen zwischen Efferen und Hermülheim sind nicht nur weithin sichtbar – sie sind auch deutlich zu hören, obwohl sie noch nicht unter Strom stehen. Anwohner klagen seit Wochen über peitschende Geräusche, die von den Leitungen ausgehen. Netzbetreiber Amprion räumt die Störgeräusche ein. Sprecherin Joëlle Bouillon betont aber: „Das wird nicht so bleiben.“

„Der Lärm raubt einem den letzten Nerv“, klagt eine Anwohnerin aus einer nahe gelegenen Siedlung über das Geräusch, das sich wie ein lautes Zwitschern anhört. „Das geht den ganzen Tag so. Besonders schlimm ist es nachts, wenn es sonst ruhig ist.“ Eine Nachbarin hat das störende Geräusch, das schon bei gekipptem Fenster deutlich zu hören sei, mit ihrem Handy aufgenommen.

Besonders bei Wind sind die Geräusche in Hürth deutlich zu vernehmen

Laut Amprion-Sprecherin Bouillon ist das „Seilpeitschen“ ein Phänomen, das nur während der Bauphase der Hochspannungsleitungen auftritt. Zwischen den 38 neuen Masten auf der bestehenden Stromtrasse zwischen Frechen und Brühl seien inzwischen die schweren Leiterseile eingezogen worden, die jeweils in Viererbündeln geführt würden.

Noch aber würden an einigen Stellen die Abstandshalter zwischen den einzelnen Leiterseilen fehlen. „Das führt dazu, dass die Seile aneinander schlagen und unangenehme Geräusche verursachen können“, so die Projektleiterin. Besonders bei Wind seien die Geräusche deutlich zu vernehmen.

Zwar sei Amprion bemüht, bei der Montage zunächst weiter auseinanderliegende Leiterseile einzuziehen, um ein Aneinanderschlagen möglichst zu vermeiden, sagt Joëlle Bouillon. Ganz verhindern könne man das Geräusch indes nicht.

Letzte Lücke im Kreis wird zwischen Frechen und Brühl geschlossen

Lange sollen die Stromleitungen aber nicht mehr tönen. In der vergangenen Woche hat Amprion damit begonnen, die Bündelabstandshalter zu montieren. Bouillon kündigt an: „Ende nächster Woche sind wir damit fertig.“

Zwischen Frechen und Brühl wird die letzte Lücke der neuen Hochspannungsleitung quer durchs Kreisgebiet geschlossen. In Hürth hatten Anwohner gegen den Netzausbau geklagt, konnten die neuen Masten aber letztendlich nicht verhindern. Ende des Jahres soll die Leitung, die Teil einer neuen Nord-Süd-Verbindung ist, in Betrieb gehen.