Zwei Wochen lang müssen sich Radfahrer und Spaziergänger auf Sperrungen der Waldwege einstellen. Dort wird der Baumbestand ausgelichtet.
DurchforstungWarum im Waldstück „Grube Theresia“ in Hürth Hunderte Bäume gefällt werden
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Bei Forstarbeiten im Bereich der Grube Theresia zwischen Brunnenstraße, Theresiastraße und Frechener Straße werden zahlreiche Bäume gefällt.
Copyright: Andreas Engels
Spaziergänger und Radfahrer müssen im Waldstück „Grube Theresia“ im Süden von Alstädten/Burbach in den kommenden zwei Wochen mit Sperrungen der Waldwege rechnen. Grund sind Forstarbeiten auf etwa 25 Hektar Fläche in der rekultivierten Braunkohlegrube.
Zwischen Frechener Straße und dem Mühlenweg werden etliche Hundert Bäume gefällt. Damit soll der Jahrzehnte alte Baumbestand erstmals gezielt ausgelichtet werden, um die Entwicklung eines nachhaltigen Walds zu fördern. „Wir schaffen einen Wald, der über Jahrhunderte stehen wird“, sagt Hans-Peter Ziskoven, Gärtnermeister bei den Stadtwerken.
Hürth: Auf den Waldwegen besteht Gefahr durch Astbruch
Vor 30 bis 40 Jahren sei die Fläche in der ehemaligen Braunkohlegrube aufgeforstet worden, berichtet Ziskoven. Im Zuge der Rekultivierung seien zuerst Pappeln gepflanzt worden, weil die schnell wachsen und einiges an Laub abwerfen, das dann den Boden für weiteres Pflanzenwachstum bereitet habe.
Die meisten Pappeln seien in diesem Bereich bereits weg, doch an den Wegesrändern stünden noch einige große Bäume. Von den überalterten Pappeln gehe eine erhebliche Gefahr durch Astbrüche aus. Die Fällung sei aufgrund des Zustands der Bäume bereits überfällig, teilen die Stadtwerke mit. Außerdem hätten große Mengen an Pappelblüten in der Vergangenheit wiederholt zu Waldbränden geführt.
Bäume nehmen einander den Platz und das Licht weg
Ein Problem sei überdies, dass viele Bäume in dem Waldstück zu dicht beieinander stünden und einander Platz und Licht wegnähmen, so Ziskoven. Dadurch seien die Bäume schnell „wie die Spargel“ in die Höhe gewachsen und hätten auch keine richtige Krone ausbilden können. Solche Bäume sollen nun entfernt werden, damit Platz für klimaresistente Bäume und Sträucher entsteht. Dazu zählen laut Stadtwerken Spitz- und Feldahorn, Weißbirke, Eiche, Wildkirsche, Hainbuche, Kornelkirsche, Schlehe, Ilex, Heckenkirsche und Haselnuss.
Gärtnermeister Ziskoven stellt klar, dass es sich nicht um einen „Kahlschlag“ wie nebenan zwischen Theresienhöhe und Frechener Straße handele, sondern um eine Durchforstung. Die Forstarbeiten seien mit dem Revierförster vom Landesbetrieb Wald und Forst abgestimmt worden und würden auch von diesem überwacht.
Nachhaltiger Laubmischwald rund um den Sportpark in Alt-Hürth
Der Förster markiere auch die Bäume, die gefällt werden sollen, die Rodung selbst wird von einem Forstunternehmen übernommen. Dabei werden auch schwere Maschinen eingesetzt. Am Mittwoch (26. Februar) sollen die Arbeiten beginnen und voraussichtlich bis zum 10. März dauern. Die Wege müssen abschnittsweise gesperrt werden.
Unterdessen wird zwischen Theresienhöhe und Frechener Straße ein weiterer Teil des alten Pappelbestands gefällt, der laut Stadtverwaltung Mitte der 80er-Jahre in einer Monokultur angelegt und zum großen Teil bereits abgestorben sei. Auch dort werden klimabeständige Baumarten wie Feldahorn, Roteiche und Baumhasel gepflanzt, die einen nachhaltigen Laubmischwald rund um den künftigen Fitness- und Bewegungspark am Stadion in Alt-Hürth schaffen sollen. Die Fällarbeiten dort sollen Ende Februar abgeschlossen sein.