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„Macht mich wütend“Kundin wegen Missachtung der Corona-Regeln im Hürth-Park verärgert

Lesezeit 3 Minuten

Der Verzehr ist im Umfeld der Gastronomiebetriebe nicht erlaubt. Viele Besucher nahmen ihre Speisen aus dem Hürth-Park mit.

Hürth – Wer in diesen Tagen in das Einkaufszentrum Hürth-Park kommt, kann die großen, runden und knallroten Aufkleber auf dem Boden nicht übersehen. Und auch nicht die übergroßen Aufsteller in den Einkaufspassagen, die darauf hinweisen, welche behördlichen Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie gelten.

Aufkleber und Aufsteller fordern dazu auf, eine Maske zu tragen, den Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten und auf den Verzehr von Getränken und Speisen zu verzichten. Angeordnet hat das die Stadt Hürth.

Mit großen Aufklebern auf dem Boden erinnert das Center-Management im Einkaufszentrum Hürth-Park an die Maskenpflicht. Die Sitzbänke sind gesperrt.

In regelmäßigen Abständen erschallt die Aufforderung auch aus den Lautsprechern in der Einkaufsmeile. Einige Bänke sind mit einem rot-weißen Absperrband versehen. „Wir tun unser Bestes, damit die Menschen gegenseitig Rücksicht nehmen“, so der stellvertretende Center-Manager Enver Savkay. „Aber Besucher müssen auch darauf hingewiesen werden, sich an die Regeln zu halten.“

Bürgerin nach Einkauf im Hürth-Park wütend

Diesen Eindruck hatte auch vor wenigen Tagen Rosemarie Rosell, als sie mit ihrem Mann im Hürth-Park einkaufte. „Was ich erlebt habe, bereitet mir Sorgen“, sagte sie. „Denn zum Teil haben Menschen keine Maske getragen, einige rauchten, andere aßen und tranken draußen.“ Einsicht sei wenig zu spüren gewesen. „Das hat mich schon frustriert und wütend gemacht.“ Denn sie wünschte sich ein größeres „Wir-Gefühl“. „Damit können wir besser durch die Pandemie kommen“, ist sie überzeugt.

Unübersehbar weist das Center-Management auf die Maskenpflicht hin.

Eine Momentaufnahme bestätigte am vergangenen Samstag das Bild. Am frühen Nachmittag füllte sich der Hürth-Park mit Besuchern. Zahlreiche Menschen waren unterwegs. Während sich die meisten Menschen an die Vorgaben hielten, war aber immer wieder jemand zu sehen, der die Maske abnahm, um sich eine Zigarette anzuzünden, was ebenfalls nicht gestattet ist, um ein Sandwich, einen Döner oder eine Brezel zu essen.

Hürth-Park: Einige Gäste halten sich nicht an Corona-Regeln

„Ich halte genügend Abstand“, sagte ein Mann, der etwas versteckt hinter einem Bauzaun in ein Brötchen biss. „Was ist daran so schlimm?“ Eine Frau, die allein auf einer Bank Platz genommen hatte, erklärte: „Ich sitze hier im Freien und schade niemanden, wenn ich eine Kleinigkeit esse.“ Ein junger Mann mit einer Schale Pommes in der Hand antwortete: „Das ist doch blöd. Man kann kaum noch raus, dann gibt es hier was auf die Hand, und ich soll es auf dem Parkplatz essen.“

An den Gastronomiebetrieben wird konsequent eingepackt. „Was die Leute aber dann machen, können wir nicht beeinflussen“, sagte eine Verkäuferin. Das spürten auch die beiden Sicherheitskräfte des Centers, die an diesem Tag im Hürth-Park unterwegs waren. Immer wieder mussten sie Besucher auf die geltenden Regeln hinweisen. „Leider reagieren Leute auch aggressiv. Und das sind nicht nur Einzelfälle“, merkte ein Security-Mitarbeiter an.

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Unterdessen machte Ralph Lindemann am Grillwagen seinen letzten Einkauf an diesem Tag. „Bewusst“, meinte er, „wenn es jetzt so ist, wie es ist, dann nehme ich die Currywurst mit nach Hause. Was mich eigentlich nervt, ist, dass eine Minderheit, die sich nicht an die Regeln hält, der Mehrheit schadet. Gesundheit geht vor.“