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Gutachten zu RisikenPolitiker stellen Kita-Neubau am Chemiepark Knapsack infrage

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Nur 160 Meter von der Werksgrenze des Chemieparks liegt der geplante Standort für den Kita-Neubau.

Hürth-Kendenich – Eigentlich war der Neubau für die Kita Burgwichtel auf einer Wiese „Am Sonnenhang“ bereits beschlossene Sache. Doch nach einer Stellungnahme des Chemieparkbetreibers Yncoris, der auf mögliche Risiken durch die nahen Produktionsanlagen hinweist, stellt der Planungsausschuss die Entscheidung noch einmal infrage. Ob es bei dem Standort bleibt, soll von einem weiteren Gutachten abhängig gemacht werden.

Wegen Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmel musste die Kita im Herbst 2021 aus den gemieteten Räumen an der Ortshofstraße ausziehen. Die fünf Gruppen sind als Zwischenlösung auf die ehemalige Jugendherberge am Hürtherberg und auf den Fronhof in Fischenich verteilt.

Streit um den Sicherheitsabstand zum Werksgelände in Knapsack

Der Baugrund für die neue Kita schien der Verwaltung ideal. Das Grundstück gehört der Stadt und liegt nah an der Ortsmitte; ohnehin gebe es in Kendenich keine Alternative. Schon im Sommer 2021 beschloss der Planungsausschuss einstimmig den Neubau für 4,3 Millionen Euro.

Doch dann meldete der Chemiepark Bedenken an, über die der Ausschuss im Februar informiert wurde. Zwar liege der Standort knapp außerhalb der Sicherheitszone des Chemieparks, die nach einem Gutachten festgelegt wurde, das der Tüv Rheinland 2020 für das gesamte Stadtgebiet vorgelegt hat. Yncoris weist aber darauf hin, dass das Gutachten auf Modellrechnungen beruhe und sich der Gefahrenbereich im Störfall nicht so scharf abgrenzen lasse. Nicht zuletzt handele es sich bei Kindern um eine besonders schutzbedürftige Personengruppe.

Chemieparkbetreiber Yncoris will Gutachten zur Gefährdungsanalyse in Knapsack vorlegen

Die Verwaltung hielt den Einwand zunächst für unerheblich, stellte den Baubeschluss nach einem Bericht in dieser Zeitung aber doch noch einmal auf den Prüfstand. „Die Berichterstattung hat einigen Wirbel ausgelöst“, räumte Stadtbaudirektor Manfred Siry in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses ein. Das mache die Entscheidung für oder gegen den Standort jetzt schwierig.

Auf diesem Grundstück Am Sonnenhang soll die neue Kita gebaut werden.

Der Ausschuss entschied, auf ein Angebot des Chemieparkbetreibers einzugehen. Yncoris will bis zur nächsten Sitzung Ende Mai ein Gutachten zur Gefährdungsanalyse vorlegen. Davon versprach sich SPD-Ratsherr Michael Kleofasz allerdings nicht viel: „Was soll da drinstehen, was wir nicht schon wissen?“ Die Stadt stehe in der Pflicht, schnell neue Kita-Plätze zu schaffen. Auch der Grünen-Stadtverordnete Hendrik Fuchs sagte, ihm falle es „schwer zu glauben, dass da was anderes bei rauskommt“. Immerhin: „Wenn zwei das Gleiche sagen, haben wir 110-prozentige Sicherheit“, so Stadtbaudirektor Siry.

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CDU-Ratsherr Rüdiger Winkler wollte die Einwände des Chemieparks jedenfalls „nicht leichtfertig beiseite schieben“. Und der Ausschussvorsitzende Herbert Verbrüggen (CDU) betonte: „Wir reden über Sicherheit, und wir reden über Kinder.“