Projekt „Lebensader Lux"Radfahrer sollen in Hürth-Hermülheim Vorfahrt bekommen
Hürth-Hermülheim – Ein Großteil des Durchgangsverkehrs schlägt inzwischen einen Bogen über die Umgehung um die Ortsdurchfahrt von Hermülheim. Doch noch ist offen, wie viele Autos künftig über den 500 Meter langen Abschnitt der Luxemburger Straße, der zur „Lebensader Lux“ umgestaltet werden soll, rollen und ob Radfahrer dort Vorfahrt haben werden. Das Projekt befinde sich in einem frühen Stadium, erfuhren knapp 80 Teilnehmer bei einer Online-Bürgerinformation zu diesem Thema.
„Wir sind noch am Anfang der Planung“, sagte Sandro Schaffner vom Planungsbüro RSP Freiraum, das gemeinsam mit den Verkehrsplanern von Bonk+Hermann – beide Büros aus Dresden – einen städtebaulichen Wettbewerb gewann und einen Vorentwurf vorlegte. Die Planer wollen die Fahrbahn zwischen zwei Kreiseln an Bonnstraße und Horbeller Straße auf die Westseite verschwenken. Dadurch soll am Ostrand Fläche für einen vier bis sieben Meter breiten Freiraum mit Gartenkabinetten – kleinen Grünanlagen – geschaffen werden.
Mehr Aufenthaltsqualität für die Anwohner in Hürth-Hermülheim
Vor dem AOK-Gebäude, das die Stadt gekauft hat, ist ein Platz mit Aufenthaltsqualität und Mobilstation geplant. Das Gebäude soll durch einen Neubau ersetzt werden, in dem auch Flächen für Gewerbe und Gastronomie geplant sind. Bürgermeister Dirk Breuer stellte aber klar: „Planungsziel ist nicht, aus der Luxemburger Straße eine belebte Einkaufsstraße zu machen.“ Vielmehr gehe es darum, Aufenthaltsqualität für die Anwohner zu schaffen.
Fragen gab es vor allem zum Verkehr. Dass die Radfahrer auf den beiden schmalen Fahrbahnen, die durch einen Mittelstreifen getrennt werden, mitfahren sollen, sahen einige kritisch. Die Stadt möchte aus der „Lux“ eine Fahrradstraße mit Vorrang für Zweiräder machen. Ob das möglich sei, hänge aber von der Verkehrsbelastung ab, erklärte Nicole Metternich vom Planungsamt. Dazu kursieren verschiedene Zahlen, die von 7500 bis zu 15 000 Fahrzeugen am Tag ausgehen – genaue Prognosen stehen noch aus. Klar ist aber, dass die Zahl der Parkplätze erhalten werden soll.
Stadt will Mietvertrag für die Shell-Tankstelle in Hermülheim nicht verlängern
Für die Shell-Tankstelle an der Einmündung der Bonnstraße gibt es indes keine Perspektive. Die Stadt habe das Grundstück gekauft und wolle den Mietvertrag nicht verlängern, um nicht wieder Verkehr von der Ortsumgehung in die Ortslage zu locken, erläuterte Bürgermeister Breuer.
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Die Kosten werden auf knapp 16 Millionen Euro geschätzt. Die Hälfte soll aus Städtebaufördermitteln finanziert werden. Baubeginn könnte Mitte 2023 sein, die Bauzeit wird mit vier Jahren veranschlagt. Noch bis 22. April können Eingaben beim Planungsamt im Hürther Rathaus gemacht werden.