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Ausbau zwischen Hürth und KölnDie Luxemburger Straße bleibt ein Nadelöhr

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Auch der Anschluss an die Autobahn  4 muss durch den vierstreifigen Ausbau der „Lux“ umgebaut werden.

Hürth-Efferen – Ein Nadelöhr bleibt die Luxemburger Straße (B 265) zwischen Autobahn und Militärringstraße bis Ende des Jahres. Grund ist der vierspurige Ausbau der Bundesstraße im Zusammenhang mit der Ortsumgehung Hermülheim. Betroffen ist auch die Anschlussstelle Klettenberg an die Autobahn 4: Die Auffahrt in Richtung Aachen und die Abfahrt aus Richtung Köln bleiben bis August gesperrt. Danach wandert die Baustelle auf die andere Seite der Autobahnbrücke; Zu- und Abfahrten werden dann auch dort für vier Monate gesperrt.

Seit Mitte vergangenen Jahres wird am vierten Bauabschnitt der Ortsumgehung gearbeitet, der einen Kilometer lang ist. Auf zwei bereits fertiggestellten Fahrstreifen größtenteils auf der Westseite der Straße in Fahrtrichtung Hürth kann die Großbaustelle in beiden Richtungen umfahren werden.

Archäologen suchen zwischen Hürth und Köln nach Spuren der Römerstraße

Kurz vor der Militärringstraße schwenkt die neue Fahrbahn noch auf die andere Straßenseite. „Dort graben die Archäologen“, berichtet Markus Reul, Projektleiter von Straßen NRW. Denn die Luxemburger Straße liegt auf der alten Römerstraße von Köln nach Trier. Bei Ausschachtungen sei die Baukolonne auch auf Fundstücke aus neuerer Zeit gestoßen: Zwischen Autobahn und Militärring seien bisher vier Weltkriegsbomben entdeckt worden, die letzte vor einer Woche.

Auf der Nordwestseite ist die neue Fahrbahn bereits fertig, nun wird auf der östlichen Seite der Luxemburger Straße gebaut.

13.500 Kubikmeter Erde werden im vierten Bauabschnitt bewegt. 2,6 Kilometer Kanalrohr und 65 Schächte werden eingegraben, die später für die Entwässerung sorgen. 25.000 Quadratmeter neue Asphaltdecke werden von 3800 Bordsteinen gesäumt.

Ein Verkehrschaos sei im Zusammenhang mit der Sperrung des Autobahnanschlusses Klettenberg ausgeblieben, berichtet Torsten Gaber, Sprecher von Straßen NRW. Die Pendler hätten sich offenbar schnell auf die Umleitung über den Anschlussstelle Eifeltor eingestellt.

Noch kein Zeitplan zum Ausbau in der Ortslage von Efferen

Die größte Herausforderung steht den Straßenbauern aber noch bevor: Der vierspurige Ausbau auf 600 Metern Länge durch die Ortslage von Efferen bis zum Abzweig auf die eigentliche Ortsumfahrung – und das wieder bei laufendem Verkehr. Dort gibt es zahlreiche Straßeneinmündungen und Anliegerzufahrten.

Die Baupläne studieren Torsten Gaber (l.), Sprecher von Straßen NRW, und Projektleiter Markus Reul.

Der Landesbetrieb müsse mit jedem einzelnen Anlieger eine Vereinbarung über die Anbindung des Grundstücks treffen, damit es an den Zufahrten nicht zu Höhen-Versprüngen komme. „Die Abstimmung läuft zäher als erwartet“, sagt Projektleiter Reul.

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Der genaue Zeitplan für den Ausbau, der Anfang 2023 beginnen und ein Jahr lang dauern soll, stehe deshalb noch nicht fest. Die Ortsumgehung ist insgesamt 5,4 Kilometer lang, Baubeginn war im November 2015. Die 3,8 Kilometer lange Neubaustrecke um Hermülheim herum wurde Anfang März 2021 freigegeben. Die Gesamtkosten liegen bei 65 Millionen Euro.