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Hürther MedienviertelStraßensperrung schlägt weiter hohe Wellen

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Kein Durchkommen ist an der Diagonalschleuse an der Kalscheurener Straße.

Hürth-Efferen – Die Sperrung der Kalscheurener Straße vor dem Gewerbegebiet schlägt weiter hohe Wellen im Medienviertel östlich der Luxemburger Straße. Der Hauptausschuss wies vier Bürgeranträge zurück, deren Verfasser – Anwohner wie Gewerbetreibende – eine sofortige Öffnung forderten. Der Beschluss fiel zwar einstimmig, doch der Efferener SPD-Ratsherr Saleh Mati sorgte mit einer abweichenden Stellungnahme für eine hitzige Diskussion.

Im Sommer 2021 hatte die Verwaltung die schmale Furt an der Diagonalschleuse, die zuvor nur für den Pkw-Verkehr in Richtung Gewerbegebiet durchlässig war, mit einem Betonkübel blockiert. Mit der Sperrung sollen die Anwohner vor dem Durchgangsverkehr geschützt werden, der inzwischen über eine Anbindung der Robert-Bosch-Straße an die neue Ortsumgehung Hermülheim rollen kann.

Hürther Planungsausschuss hat die Sperrung einstimmig beschlossen

Der Planungsausschuss hatte das bereits im September 2019 einstimmig so beschlossen und damit eine alte Forderung vieler Anlieger umgesetzt. Doch in den Protest der Gewerbetreibenden mischen sich seitdem auch kritische Stimmen von Anwohnern. Sie klagen darüber, dass der einzige Weg aus dem Quartier in Richtung Hürth-Mitte und Efferen nun über die Rondorfer Straße auf die überlastete Luxemburger Straße führe. Eine Forderung lautete, die Schleuse zumindest bis zum Abschluss des vierspurigen Ausbaus zu öffnen, der die Luxemburger Straße in den kommenden Jahren erst recht zum Nadelöhr mache.

Ratsherr Saleh Mati schlug sich auf die Seite der Antragsteller. Der Sozialdemokrat glaubt, dass die Gegner der Sperrung im Quartier in der Mehrheit sind und verweist auf eine eigene Umfrage. Mati hatte 1100 Fragebögen im Medienviertel verteilt. 266 Bögen seien zurückgekommen, 216 Rücksender hätten sich für eine Öffnung der Diagonalsperre ausgesprochen.

Ergebnisse einer Verkehrszählung in Efferen stehen noch aus

Allerdings konnte Mati nicht einmal seine Genossen überzeugen. Im Ausschuss warf ihm dann CDU-Fraktionschef Björn Burzinski Stimmungsmache vor. Die Umfrage sei auch nicht repräsentativ. Der Christdemokrat verwies darauf, dass der Planungsausschuss ein Verkehrskonzept und eine Verkehrszählung in Auftrag gegeben habe, deren Ergebnisse ausstünden. Außerdem soll es eine Bürgerversammlung zum Verkehr in Efferen geben. Der Efferener CDU-Ratsherr Björn Kistel warnte davor, die Interessen gegeneinander auszuspielen.

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Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Dirk Breuer (CDU): „Das ist eine schwierige Situation. Es gibt viele Befürworter, genauso gibt es viele Gegner.“ Auf Breuers Frage, ob Mati selbst für oder gegen eine Sperrung sei, wich der Sozialdemokrat zunächst aus. „Ich möchte, dass die Verwaltung ins Viertel geht und sich ein Stimmungsbild einholt“, so Mati.