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Umwege entstehenHürther Radweg soll verlängert werden – ADFC kritisiert Umsetzung

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Eine Radlerin fährt mit ihrem Rad.

Die Stadt will den Radweg von Köln über Hermülheim durch Fischenich bis nach Brühl verlängern.

Der Radweg von Hermülheim über Fischenisch bis an die Brühler Grenze soll verlängert werden. Das Wie stößt aber auf Kritik.

Die Pläne für eine Verlängerung des geplanten Radwegs entlang der Stadtbahnlinie 18 von Hermülheim über Fischenich hinaus bis an die Brühler Stadtgrenze treffen auf Kritik beim Fahrradclub ADFC. Axel Fell, Vorsitzender des Kreisverbands Rhein-Erft, bemängelt, dass der Radweg tatsächlich gar nicht verlängert werde, sondern Radfahrerinnen und Radfahrer auf Umwege geschickt würden oder über Bahngleise fahren müssten. Sein Fazit: „So wird die Verkehrswende nicht gelingen.“

Der Radweg quer durch Hürth soll Teil einer Radpendlerroute zwischen Köln und Bonn werden. Mit dem Bau der Teilstrecke zwischen Hermülheim und Fischenich auf einem Wirtschaftsweg entlang der Stadtbahngleise, die mit 1,7 Millionen Euro von Bund und Land gefördert wird, soll in Kürze begonnen werden. Der Radweg soll nach Süden verlängert werden. Der Verkehrsausschuss hatte sich kürzlich mit unterschiedlichen Streckenführungen durch die Ortslage von Fischenich befasst. Ein Planungsbüro hatte etliche Varianten geprüft, von denen die meisten direkt verworfen werden mussten.

Verlängerung des Radwegs in Hürth: Ausbau an der Bonnstraße wurde verworfen

Den Vorzug gab der Ausschuss einer Route, bei der der Radverkehr von der Stadtbahnhaltestelle Fischenich aus zunächst über die Bonnstraße geführt wird, dann auf die Gennerstraße abbiegt und von dort aus über einen neu zu errichtenden Radweg entlang der Stadtbahngleise fahren und hinter dem Aldi-Markt am Ortsausgang wieder auf die Bonnstraße einbiegen soll. An der Schmittenstraße müssten Radfahrer mehrere Gleisstränge queren. Auch ein Ausbau des bestehenden Radwegs entlang der Bonnstraße wurde geprüft.

Aber sowohl die Verkehrsgutachterin vom Planungsbüro Leinfelder Ingenieure aus Haan als auch der Ausschuss verwarfen diese Variante mit Hinweis auf den beengten Raum. So müssten wohl etliche Parkplätze wegfallen, um den Radweg dort auszubauen. „Dass der Platz fehlt, kann man nur durch die Autofahrerbrille oder aus der Windschutzscheibenperspektive so sehen“, meint der Kreisvorsitzende des ADFC.

Platz sei in der Ortsdurchfahrt ausreichend vorhanden, nur bleibe der fast vollständig den Autos vorbehalten. „Zwei Fahrspuren und Parkstreifen lassen tatsächlich keinen Platz für Fuß- und Radverkehr. Aber das muss nicht so sein“, erklärt Axel Fell. „Wenn die Parkstreifen weggenommen und in einen Radweg umgewandelt würden, wäre genug Platz für alle da, und der neue Radweg könnte ohne Probleme verlängert werden.“