Ein Trennsystem verhindert, dass Schmutz oder Bakterien in die Leitungen geraten – Zur Sicherheit kontrollieren die Klärwerke.
Serie „Unser Wasser“Wie die Feuerwehr in Rhein-Erft ans Löschwasser kommt
Früher gab es eine Meterpflicht für Hydranten, die vorschrieb, dass auf Schildern die genaue Entfernung (in Metern) zu einem Hydranten und damit zur nächstliegenden Löschwasser-Entnahmestelle angegeben sein musste. Diese Schilder mussten so aufgestellt sein, dass Feuerwehrleute im Einsatz schnell den nächsten Hydranten finden konnten. Heute müssen die Abstände der Hydranten der Bebauung und Netzstruktur entsprechen. Für die Innenstädte bedeutet das, dass im Radius von 75 Metern mindestens ein Hydrant stehen muss.
Bei der Wasserentnahme aus den Hydranten schützt heutzutage das Trinkwasserschutz-Systemtrenngerät davor, dass bei der Entnahme Wasser zurück ins Trinkwassernetz fließt. So wird verhindert, dass Schmutz oder Bakterien bei der Wasserentnahme am Hydranten ins Trinkwasser gelangen können.
Versorgung mit Löschwasser ist im Gesetz festgeschrieben
Die Versorgung der Feuerwehren mit Löschwasser ist im Gesetz über Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen (BHKG NRW) genau festgeschrieben. Für die Umsetzung des Gesetzes sind die Städte und Kommunen zuständig. In den meisten Fällen ist die Versorgung der Feuerwehren mit Löschwasser auch heutzutage über die Hydranten gesichert. In abgelegenen Regionen und brandgefährlichen Industrieanlagen sind auch die Unternehmer vor Ort mit in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ausreichend Löschwasser bereitsteht.
Dazu können größere Wasserspeicher wie Zisternen gebaut oder Löschteiche angelegt werden. Alle Feuerwehren im Rhein-Erft-Kreis haben in ihrem Feuerwehrfuhrpark aber auch Löschfahrzeuge, mit denen sie Wasser bis in die entlegensten Ecken des Kreisgebiets transportieren können. Auch Schlauchsysteme von mehreren Hundert Metern Länge sind schnell aufgebaut, etwa mit dem Sondercontainer „Schlauch“, wo sogar während der Fahrt 2000 Meter Schlauch ausgerollt und verbunden werden können.
Hürth: Feuerwehr hat Löschfahrzeug mit 4000-Liter-Wassertank
Denn Zeit spielt beim Löschen eine ganz entscheidende Rolle. Schon die Vorhut der Feuerwehrleute bringt in ihren Löschfahrzeugen deswegen Löschwasser für den Erstangriff mit zur Einsatzstelle. Die Feuerwehr Hürth hat zum Beispiel ein Löschfahrzeug mit einem 4000-Liter-Wassertank. „Ohne Probleme ist es damit möglich, bei zehn Bar mit bis zu 1800 Liter in der Minute einen Brand zu löschen“, erläutert Hürths Feuerwehrsprecher Marvin Habbig. Allein die Feuerwehr Hürth verfügt über acht Löschfahrzeuge. Ihre Wassertanks haben ein Fassungsvermögen zwischen 800 und 4000 Liter.
„Bei der Alarmierung der hauptamtlichen Wache können wir immer direkt 6000 Liter Wasser zum Einsatzort mitbringen“, sagt Habbig. In kürzester Zeit sei es zudem möglich, weitere 10.000 Liter Wasser über die Löschfahrzeuge an den Einsatzort zu holen. Für einen Schnellangriff haben die Feuerwehren ein an den Wassertank angeschlossenes Schlauchsystem an Bord, das direkt einsetzbar ist. Auch die Handlöschgeräte – angeschlossen an Wasserrucksäcke – sind sofort startklar. „Sie kommen zum Beispiel bei Waldbränden zum Einsatz, um punktuell kleine Bodenfeuer abzulöschen“, sagt Habbig.
Rhein-Erft: Hier kommt in den meisten Fällen das Löschwasser her
Zur Standardausstattung der Löschfahrzeuge gehören zudem die 110 Millimeter dicken schweren Rohre zum Zusammenstecken – bis auf eine Länge von zehn Metern. „Mit ihnen können wir Löschwasser aus Seen und Flüssen saugen“, erklärt Habbig. Das so geförderte Wasser laufe über eine Pumpe und eine Schlauchverbindung direkt zum Einsatz. „Wenn die Leitung einmal steht und keine Luft mehr in den Schlauchsystemen ist, stehen uns so pro Fahrzeug bis zu 2000 Liter Wasser in der Minute zur Verfügung.“
In den meisten Fällen läuft bei Brandeinsätzen das Löschwasser in die Kanalisation. „Wir teilen bei Brandeinsätzen stets der Abwasserwirtschaft der Kommune mit, dass mit größeren Wassermengen zu rechnen ist“, berichtet Habbigs Kollege Helmut Schmitz. Das Abwasser werde dann im Klärwerk speziell kontrolliert. „Sollten sich Schadstoffe darin befinden, wird das Wasser aufgefangen und separat gereinigt“, ergänzt Habbig.
Unternehmen mit Gefahrenpotenzial hätten in der Regel bereits durch bauliche Maßnahmen Vorkehrungen errichtet, die das Löschwasser auffangen könnten. Sollte es auf Autobahnen oder Landstraßen zu Unfällen mit Gefahrenstoffen kommen, hat die Feuerwehr immer ein Löschwasser-Rückhaltesystem an Bord, mit dem sie zum Beispiel die Kanaldeckel und Gullys abdichten kann.