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Flutschäden beseitigtKinder können bald zurück in die Kita Vorwitznasen in Hürth

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Ein Verwaltungsmitarbeiter zeigt Mitgliedern des Planungsausschusses auf der Baustelle einen Plan.

Beim Ortstermin stellte die Verwaltung Mitgliedern des Planungsausschusses den Stand der Sanierungsarbeiten an der Kita Vorwitznasen vor.

Die Beseitigung der Flutschäden an der Kita Vorwitznasen in Hermülheim hat bis jetzt fast eine Million Euro gekostet.

Gleich zweimal innerhalb von nicht einmal einem Jahr ist das Gebäude der Kita Vorwitznasen bei schweren Unwettern überflutet und stark beschädigt worden – das erste Mal beim Jahrhunderthochwasser im Juni 2021. Nun sind die Sanierungsarbeiten auf die Zielgerade eingebogen. Während im Außenbereich noch kräftig gebaggert wird, ist der Innenausbau bereits so gut wie abgeschlossen. Im Sommer sollen die Kita-Kinder zurückkehren.

Bei einem Ortstermin zeigten der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry und Gebäudeamtsleiter Christian Stähler Mitgliedern des Planungsausschusses die Baufortschritte. Nach Angaben des Stadtbaudirektors sind bislang Sanierungskosten in Höhe von rund 960.000 Euro aufgelaufen.

Hürther Verwaltung hofft auf mehr Geld aus der Wiederaufbauhilfe NRW

Die Verwaltung hoffe, die Kosten vollständig aus der „Wiederaufbauhilfe Hochwasser NRW“ ersetzt zu bekommen. Bislang hat die Stadt, die das Gebäude seinerzeit gekauft und an den Kita-Träger Käpt'n Browser vermietet hat, laut Siry für diese Sanierungsmaßnahme gut 310.000 Euro an Wiederaufbauhilfe vom Land erhalten.

Bei der Flutkatastrophe 2021 schossen die Wassermassen aus Alt-Hürth in die Senke an der Straße „An der Herrenmühle“ und drangen über die barrierefrei angelegten Türen sowie die bodentiefen Fenster großflächig in das Gebäude, das mehr als knöcheltief unter Wasser stand. Wegen seiner Bauweise sei das Holzständerbauwerk besonders anfällig für Wasserschäden, erklärte Gebäudeamtsleiter Stähler. So hätten sich die Trockenbauwände aus Gipskarton voll mit Wasser gesaugt. Auch der Bodenaufbau nahm erheblich Schaden.

Hochwasserschutz an der Hürther Kita wird verbessert

Die Sanierungsarbeiten seien bereits weit fortgeschritten gewesen, als das Holzhaus im Mai 2022 abermals bei einem Starkregen überschwemmt und wieder schwer beschädigt wurde. Damit das nicht noch einmal passiert, hatte die Stadt ein Hochwasserschutzkonzept bei einem Sachverständigenbüro in Auftrag gegeben, das nun umgesetzt wird.

Ursprünglich konnte das Wasser auf der Außenfläche der Kita nur versickern, einen Kanalanschluss gab es nicht. „Das gesamte Außengelände hatte keine Entwässerung“, berichtete Gebäudeamtsleiter Stähler beim Außentermin. Nun soll das Gelände gleich an mehreren Stellen mit dem öffentlichen Kanalnetz verbunden werden. Derzeit werden Sammler eingegraben und Entwässerungsrinnen gezogen.

Ein kleiner Wall soll die Hürther Kita vor Wasser schützen

Rund um das Gelände werden ein Entwässerungsring gelegt und Sickerpackungen eingebuddelt. „Die sehen aus wie Getränkekisten, die mit Steinen gefüllt sind“, erklärt Stähler. Die Sickerpackungen sollen das Wasser zunächst zurückhalten und dann zeitversetzt in den Kanal abgeben, damit das Kanalnetz nicht überlastet wird. Außerdem wird das Außengelände modelliert, so dass weitere Rückhalteflächen für das Wasser entstehen.

Rund um das Gelände wird ein kleiner Wall aufgeschüttet, der verhindern soll, dass Wasser von außerhalb auf das Grundstück strömt. Vor dem Eingang wird eine Rampe errichtet, damit nicht abermals Wasser durch die Tür ins Gebäude eindringen und Schäden verursachen kann.

Auch wenn der Innenausbau fast abgeschlossen sei, habe der Kita-Träger Käpt'n Browser entschieden, erst in das Gebäude zurückzukehren, wenn das schwere Gerät, mit dem dort noch gearbeitet werde, abgerückt und das Außengelände fertiggestellt sei, so Stähler. 72 Kinder können dann dort betreut werden. Derzeit sind die Vorwitznasen in der Ahl Schull in Efferen untergebracht.