Im März soll die Sanierung der Flutschäden an der Kita Vorwitznasen nach über zweieinhalb Jahren abgeschlossen werden – ohne Außenbereich.
Außenanlage wird später fertigHürther Kita-Kinder sollen auf Spielplätze ausweichen
Die Vorwitznasen müssen sich weiter in Geduld üben. Zwar sollen die Sanierungsarbeiten an dem Holzbauwerk an der Herrenmühle im März, mehr als zweieinhalb Jahre nach dem schweren Unwetter, abgeschlossen werden. Doch ob die Kinder dann schon zurückkehren können in ihre angestammte Einrichtung, ist offen. Denn die Sanierung der Außenanlagen lässt weiter auf sich warten.
Gleich zweimal war das in einer Senke liegende Holzhaus mit Platz für 72 Kinder abgesoffen. Bei der Flut im Juli 2021 wurde das Gebäude, das die Stadt an den Träger Käpt’n Browser vermietet hat, von den Wassermassen überflutet, die aus Alt-Hürth herab schossen.
Das Holzbauwerk der Hürther Kita wurde zweimal weitgehend zerstört
Boden und Wände wurden massiv beschädigt, das Haus musste bis auf das Holzständerwerk entkernt werden. Nach dem Starkregen vom Mai 2022 stand die Kita erneut unter Wasser. Die wieder hergestellten Bauteile wurden wieder zerstört.
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Inzwischen sollen die Arbeiten auf der Zielgeraden sein, auch wenn die Außenansicht des Gebäudes einen anderen Eindruck vermittelt. Teile der Fassade sind immer noch mit zerschlissenen Planen verhängt. Das von Sandsäcken umgebene Außengelände wirkt verwahrlost und ist überwuchert.
Ausschreibung für das Außengelände der Hürther Kita verzögerte sich
„Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich Ende März beendet sein, und der Kita-Betrieb könnte dann wieder aufgenommen werden“, erklärt der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry, der aber ein Problem mit dem Außengelände einräumt. „Voraussichtlich kann das Außengelände erst bis Anfang Juni komplett wieder hergestellt werden.“
Grund für die abermalige Verzögerung sei, dass ein beauftragtes Ingenieurbüro die Ausschreibungsunterlagen verspätet geliefert habe. Inzwischen seien die Arbeiten aber ausgeschrieben worden, am heutigen Mittwoch sollen die eingegangenen Angebote geprüft werden.
Siry: „Wir hoffen, dass nach erfolgreicher Submission umgehend eine bietende Baufirma beauftragt werden kann.“ Das Außengelände soll neu gestaltet und mit einem Wall umgeben werden, der das Gelände künftig vor Überflutung schützt.
Kinder werden schon im dritten Ausweichquartier betreut
Noch ist aber nicht ganz ausgeschlossen, dass die Kinder, die seit Oktober 2022 in der Ahl Schull in Efferen – dem inzwischen dritten Provisorium – betreut werden, schon Ende April zurückkönnen nach Hermülheim. Nach Angaben des Ersten Beigeordneten Jens Menzel, der für die Kitas zuständig ist, prüfen Stadt und Träger, ob beim zuständigen Landschaftsverband Rheinland ein Antrag gestellt werden soll, einen benachbarten öffentlichen Spielplatz übergangsweise als Außenspielfläche zu genehmigen.
Eine Mutter von den Vorwitznasen hält davon nicht viel. „Es ist keine gute Idee, wenn Kleinkinder in der Kita ihren Mittagsschlaf halten, während draußen mit dem Bagger gearbeitet wird“, sagt sie und plädiert dafür, die Arbeiten noch abzuwarten. Die Interimslösungen seien belastend für alle, aber das Ende sei nun absehbar. Den Erzieherinnen stellt die Mutter ein gutes Zeugnis aus: „Die haben sich wirklich sehr um unsere Kinder bemüht.“ Der Kita-Träger wollte sich nicht zum Zeitpunkt der Rückkehr äußern.