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Lebensgefahr in Bergisch Gladbach„Bärenhöhle“ wegen Steinschlaggefahr gesperrt

Lesezeit 2 Minuten
Ein Verschlag aus Latten und Gittern sperrt den Eingang zur sogenannten Bärenhöhle in Bergisch Gladbach.

Nachdem sich im hinteren Teil des ehemaligen Bergwerkstollens Felsen aus der Decke lösten, ist er nun gesperrt worden.

Felsbrocken drohen laut Experten aus der Decke des ehemaligen Bergwerksstollens unweit des Naturfreundehauses Hardt zu brechen.

Generationen von Ausflüglern haben mit Spannung in den dunklen Schlund geschaut, den viele nur die „Bärenhöhle“ nannten; manche haben sich sogar mit Taschenlampe hineingewagt. Damit ist nun Schluss. Diese Woche ist die „Bärenhöhle“ unweit vom Naturfreundehaus Hardt bei Herkenrath gesperrt worden und nun mit einem Verschlag gesichert.

Weil sich Steine aus der Decke lösen, ist der Zugang vorsorglich gesperrt worden.
Udo Becker, Geologe, im Auftrag des Rechtsnachfolgers des früheren Bergwerksbetreibers tätig.

Der Grund: Felsbrocken hatten sich an der Decke der Höhle, bei der es sich in Wahrheit um einen ehemalige Bergwerksstollen handelt, gelöst. Im Auftrag des Rechtsnachfolgers des früheren Bergwerksbetreibers hat der Geologe Udo Becker vom Kölner Ingenieurbüro Dr. Hemling & Gräfe Bergbaurelikte wie die sogenannte „Bärenhöhle“ immer im Blick, überprüft sie regelmäßig – und zog daher nun die Reißleine.

Ein Kind kommt mit einer Taschenlampe aus der Bärenhöhle bei Haus Hardt in Bergisch Gladbach.

Viele Ausflügler kennen die sogenannte „Bärenhöhle“ unweit vom Naturfreundehaus Hardt.

„Weil sich Steine aus der Decke lösen, ist der Zugang vorsorglich gesperrt worden“, erläutert er auf Anfrage der Redaktion. Gegebenenfalls sei es möglich, einen stabilen Metallkäfig in den vorderen Teil des Stollens zu bauen, aus dem Besucher dann einen Einblick in das Innere der Höhle erhalten könnten. Das aber sei sehr aufwendig und müsse zunächst von einem Statiker geprüft werden, so Becker.

Mit aufwendigem „Metallkäfig“ könnte Höhle wieder erlebbar gemacht werden

Vorerst sei der Eingang zum Stollen daher nun bis auf Weiteres gesperrt worden, erläutert der Experte. Die Sperrung sei mit allen zuständigen Behörden inklusive Denkmalschutz und Naturschutz abgestimmt worden.

Für den Archäologen und Bodendenkmalexperten Peter Schönfeld, der am Donnerstag mit Vertretern des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg eine neue Entdeckungs-Route rund um das Naturfreundehaus Hardt vorstellte, kam die Sperrung überraschend. „Aber Sicherheit geht natürlich vor“, so der Wissenschaftler, der den ehemaligen Bergwerksstollen der „Bärenhöhle“ mit seinen Mitstreitern auch auf der neuen Entdeckungs-Route vorstellt.