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SensenhammerLandschaftshelden bekommen in Leverkusen eine eigene Ausstellung

Lesezeit 3 Minuten
Am Sonntagmorgen fand im Freudenthaler Sensenhammers die Vernissage der Ausstellung des Projekts „LandschaftsHeldInnen“ statt.

Am Sonntagmorgen fand im Freudenthaler Sensenhammers die Vernissage der Ausstellung des Projekts „LandschaftsHeldInnen“ statt.

Am Sonntagmorgen fand im Freudenthaler Sensenhammers die Vernissage der Ausstellung des Projekts „LandschaftsHeldInnen“ statt.

Die Stadt Leverkusen ist heute überregional als Industrie- und Chemiestadt bekannt. Doch da, wo sich heute Gewerbe- und Privatflächen befinden, da wurde früher einmal traditionelle Agrarlandwirtschaft betrieben. Im Zuge dieses Wandels und der veränderten Landnutzung kommt es zu Natur- und Artenverlust. Von den landschaftsprägenden Obstbäumen auf den Streuobstwiesen sind in Leverkusen rund 90 Prozent verschwunden und die gesamte landwirtschaftliche Fläche hat zwischen den 1950er-Jahren und 2016 um fast 50 Prozent abgenommen.

Leverkusen hat jedoch trotzdem mehr als die Industrie zu bieten. Taucht man einmal tiefer ein, dann entdeckt man das Bergische Land, kleine Bächlein, traditionelle Dörfer und tolle Landschaften. Damit diese Leverkusener Kulturlandschaft auch in der Zukunft noch bestehen bleibt oder sich vielleicht sogar noch ausweitet, ist die Nabu-Naturschutzstation Leverkusen–Köln im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten Projekt „LandschaftsHeldInnen“ an unterschiedliche Landeigentümer in Leverkusen herangetreten. Ziel war es, gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen für das städtische Landschaftsbild wieder wertvolle Kulturlandschaftselemente herzustellen und somit auch die Artenvielfalt zu fördern.

Familien setzen sich für Heimatgefühl ein

Rolf Feldmann, Familie Haas, Familie Hesel, Familie Podtschaske, Familie Schäperclaus, Familie Syring, Familie Bakker und Familie Mauckner haben sich in diesem Zusammenhang dazu entschieden, gemeinsam mit dem LVR und dem Nabu die Geschichte ihrer Landflächen historisch zu rekonstruieren. „Es geht darum, das landschaftliche Erbe zu bewahren und so das Heimatgefühl und die Biodiversität zu bewahren“, sagte Prof. Dr. Jürgen Wilhelm aus dem Vorstand des LVR. Dank ihres Arrangements konnten auf mehr als fünf Hektar Land zahlreiche Elemente wiederbelebt werden, darunter Blühflächen, Obstbäume, Großgehölze, Hecke und vieles mehr.

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Von links nach rechts: Uwe Richrath (OB) Dr. Hans-Martin Kochanek (Nabu) Jürgen Bandsom (Sensenhammer) Prof. Dr. Jürgen Wilhelm (LVR).

Von links nach rechts: Uwe Richrath (OB) Dr. Hans-Martin Kochanek (Nabu) Jürgen Bandsom (Sensenhammer) Prof. Dr. Jürgen Wilhelm (LVR).

Für Familie Mauckner spielte vor allem die Verantwortung für die nächsten Generationen über eine große Rolle. „Wir möchten, dass noch viele Generationen hier eine Lebensgrundlage haben“, erklärte René Mauckner. Er und seine Familie kümmern sich um 250 Quadratmeter artenreiche Blühfläche und zwölf Obstbäume. Dieser Meinung kann sich Uwe Richrath, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, nur anschließen. „Landschaftskulturen prägen die Zeit jetzt, aber auch die Kinder in der Zukunft. Wir wollen unsere Lebensqualität erhalten und verbessern. Wir wollen unsere Stadt vernünftig an die nächste Generation weitergeben“, erklärte Richrath. Für ihn spielt die Natur eine entscheidende Rolle für die Stadtidentität.

Von Landschaftshelden zu Zukunftshelden

Nicht alle Städte haben das Glück, eine eigene Naturschutzstation zu haben. Doch durch die Station der Nabu kann viel Gutes und Vielfältiges für Umwelt und Natur bewirkt werden. „Die Menschen, die sich für dieses Projekt engagiert haben, sind nicht nur 'LandschaftsHeldInnen', sondern vor allem Zukunftshelden“, sagte Dr. Hans-Martin Kochanek, erster Vorsitzender der NABU Leverkusen. Die gesamte Gesellschaft sollte sich dem Problem des Artenschwunds und den Folgen des Klimawandels annehmen.

Leverkusen gehört also zu den Gebieten, in denen der Schutz und die Wiederherstellung von Kulturlandschaft wieder an Bedeutsamkeit gewinnt. Durch die Wiederherstellung soll nicht nur alte Fehler ausgebessert werden, sondern es soll vielmehr um eine nachhaltige Wirkung gehen. Die Geschichte und die Wiederherstellung der Kulturräume wurde mit Fotografien und historischen Aufzeichnungen festgehalten, die bis zum 28. April in der Galerie des Freudenthaler Sensenhammers angeschaut werden können.