In einem der Kraftwerksblöcke in Knapsack kann bereits Wasserstoff beigemischt werden. Wir verlosen Karten für eine Kraftwerksführung.
EnergiewendeSo will Statkraft seine Gaskraftwerke in Hürth fit für die Zukunft machen
Um auf den symbolischen Startknopf zu drücken und die Kessel unter Dampf zu setzen, reiste sogar König Harald V. von Norwegen nach Knapsack: 2007 nahm der norwegische Energiekonzern Statkraft im Chemiepark sein erstes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk außerhalb von Skandinavien in Betrieb. Seit 25 Jahren sind die Norweger auf dem deutschen Energiemarkt aktiv. Zum Jubiläum verlost Statkraft Führungen durch das Kraftwerk und stellt den neuen Standortleiter vor.
Statkraft ist nach eigenen Angaben größter Erzeuger von erneuerbarer Energie in Europa. Der Konzern beschäftigt 7000 Menschen in mehr als 20 Ländern – davon 700 in Deutschland –, erzeugt Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Gas und liefert Fernwärme. Auch im Energiehandel ist Statkraft aktiv. Im Chemiepark Knapsack in Hürth betreiben die Norweger zwei Kraftwerke.
Hürth: In einem Kraftwerksblock kann Wasserstoff beigemischt werden
Im Kraftwerk Knapsack I bringen es zwei Gasturbinen und eine Dampfturbine auf eine Leistung von 880 Megawatt. Das Kraftwerk wurde vor zwei Jahren mit neuen Gasturbinenläufern ausgerüstet, so dass es für die Beimischung von Wasserstoff geeignet ist. Auch beim zweiten Kraftwerksblock, der 2013 in Betrieb genommen wurde und es mit einer Gas- und einer Dampfturbine auf 430 Megawatt Leistung bringt, denke der Konzern über eine Nachrüstung nach, sagt Standortleiter Reiner Staubach.
Der Diplom-Bauingenieur, der zunächst kommissarisch im Amt war, führt das 50-köpfige Team in Knapsack inzwischen dauerhaft. Staubach verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Bereich Kraftwerke, er war unter anderem bei Daimler-Chrysler und Siemens beschäftigt. Ende 2020 wechselte er zu Statkraft. Den Kraftwerksstandort in Knapsack soll Staubach für die Zukunft aufstellen.
Statkraft prüft Installation eines Batteriespeichers in Hürth
„Insbesondere in den Bereichen Wasserstoff, Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung sehen wir große Potenziale“, so Stefan-Jörg Göbel, Geschäftsführer von Statkraft Deutschland. Staubach verfüge über ein umfangreiches Fachwissen und tiefgründige Kenntnis des Standorts Knapsack.
„Eines unserer wichtigsten Projekte wird die Etablierung weiterer Zukunftstechnologien vor Ort sein“, so Staubach. „Neben der Beimischung von Wasserstoff ziehen wir auch die Installation eines Batteriespeichers in Betracht.“ Ziel sei, die Potenziale des Standorts auszuschöpfen und der Energiewende in Deutschland Auftrieb zu geben.
Die Gaskraftwerke werden vor allem morgens und abends hochgefahren, um Spitzenlastzeiten mit einem niedrigen Anteil von Solarenergie im Netz abzudecken. Aufgrund der Wetterlage mit wenig Wind und Sonne seien die Gaskraftwerke aber in den vergangenen Wochen an mehreren Tagen rund um die Uhr unter Volllast gelaufen. „Das ist ungewöhnlich“, erklärt Judith Tranninger, Leiterin Kommunikation bei Statkraft in Deutschland.
Auch bei viel Wind seien die Gaskraftwerke häufiger in Betrieb gewesen, um die Stromnetze zu stabilisieren. Entscheidend dafür, ob die Kraftwerke hochgefahren werden, sind nach Angaben von Statkraft die Preise an der Strombörse in Leipzig sowie Gas- und CO₂-Preise. Davon hänge ab, ob der Betrieb wirtschaftlich sei.
Zum Jubiläum stellt Statkraft dreimal zwei Karten für eine Führung durch das Gaskraftwerk in Hürth-Knapsack zur Verfügung. Die Führung ist am Samstag, 11. Januar, von 10 bis 12 Uhr. Teilnehmer müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
Wir verlosen die Karten unter allen Einsendern, die uns bis Sonntag, 5. Januar, eine E-Mail mit dem Betreff „Gaskraftwerk“ sowie Adresse und Telefonnummer schicken.