Kooperation mit NetcologneStadtwerke machen Tempo beim schnellen Internet in Hürth
Hürth – Die Stadt macht Tempo beim schnellen Internet: Die Stadtwerke haben mit dem Kölner Telekommunikationsanbieter Netcologne eine Kooperation über einen Ausbau des Glasfasernetzes vereinbart. Zunächst sollen als Pilotprojekte in den Gewerbegebieten Gleuel und Kalscheuren Glasfaserkabel direkt bis ins Haus gelegt werden. 3,3 Millionen Euro wollen die Stadtwerke dafür innerhalb von drei Jahren ausgeben.
Netcologne hat in Hürth bereits ein dichtes Glasfasernetz aufgebaut, das allerdings nur bis zu den Verteilerkästen am Straßenrand reicht. Auf der „letzten Meile“ bis ins Haus läuft das Signal meist noch über die herkömmlichen Kupferkabel. Das ist ein Flaschenhals: Aktuell sind über solche Leitungen in Hürth Internetanschlüsse mit einer Geschwindigkeit von höchstens 100 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) möglich.
Hürther Betriebe fragen schnelle Datenleitungen nach
Für Privathaushalte möge das noch ausreichen, nicht aber für viele Gewerbebetriebe, weiß Stefan Glittenberg von den Stadtwerken: „Die Nachfrage nach schnellen Datenleitungen ist groß, gerade auch in den beiden Gewerbegebieten, die wir ab Sommer zuerst anschließen.“
Die Stadtwerke werden die Baugruben ausheben und die Glasfaserkabel von den Verteilerkästen bis in die Häuser verlegen. Netcologne wird die Netzwerktechnik installieren und Betrieb sowie Kundenbetreuung übernehmen. Die Aufgabenteilung sei auch Folge gesetzlicher Bestimmungen, so Glittenberg. Die Anschlussgeschwindigkeit werde sich auf ein Gigabit pro Sekunde verzehnfachen.
Für die Stadtwerke ist die Kooperation der Einstieg ins Telekommunikationsgeschäft. Allerdings gehe es nicht nur darum, Geld zu verdienen, betont Vorstand Stefan Welsch: „Wir möchten Hürth als attraktiven Wirtschaftsstandort stärken und starten deshalb mit diesen zentralen Gewerbegebieten.“ Ziel sei, ganz Hürth mit direkten Glasfaseranschlüssen zu versorgen, ergänzt Glittenberg.
Alle Hürther Schulen sollen schnelle Internetverbindungen erhalten
Netcologne-Geschäftsführer Timo von Lepel erklärte bei der Vertragsunterzeichnung, er freue sich, dass der „Ausbau in die nächste Runde geht“. Aktuell versorge Netcologne 12.000 Privat- und Geschäftskunden in Hürth. „Durch die Kooperation wird der nächste Schritt in Richtung Zukunftsnetz möglich.“
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Unterdessen sollen auch alle Hürther Schulen einen Glasfaseranschluss erhalten. 2,2 Millionen Euro hat die Stadt laut Kämmerer Marco Dederichs dafür eingeplant, 90 Prozent sollen aus Fördertöpfen zurückfließen. Wer den Auftrag bekommt, werde sich zeitnah klären: „Das Vergabeverfahren liegt in den letzten Zügen“, so der Kämmerer. Noch 2022 sollen die ersten Schulen ans Gigabit-Netz gehen.