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HürthTagesmütter bekommen Ausfallzeit bezahlt

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Tagesmütter

Tagesmütter erhalten während der Corona-Pandemie sechs zusätzliche bezahlte Krankheitstage.

Hürth – Tagesmütter erhalten während der Corona-Pandemie sechs zusätzliche bezahlte Krankheitstage. Der Stadtrat beschloss, dass das Jugendamt künftig die Förderung zunächst nicht mehr einstellt, wenn eine selbstständig arbeitende Tagesmutter ihre Betreuungseinrichtung wegen Verdachts auf eine Covid-19-Infektion schließen muss, aber noch kein Testergebnis vorliegt. Die Regelung gilt zunächst bis Ende März.

Der Hürther Kindertagespflegeverein hatte sich mit einem Hilferuf an den Stadtrat gewandt. Darin beklagten die Tagesmütter, dass sie ihre höchstens fünf bezahlten Krankheitstage einsetzen sollen, wenn sie ihre Betreuungseinrichtung schließen müssen. Erst wenn das Gesundheitsamt nach einem positiven Corona-Test offiziell Quarantäne verhängt hat, können sie ihren Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz beim Landschaftsverband Rheinland geltend machen. Ohnehin sei die Zahl von fünf Tagen nicht ausreichend.

CDU will schnelle Tests

Während die SPD den Brandbrief aufgegriffen und in einem Antrag im Stadtrat eine grundsätzliche Besserstellung der Tagesmütter gefordert hatte, zog sich die Stadtverwaltung in einer Vorlage zur Sitzung auf die gesetzlichen Regelungen und die Tagespflegesatzung der Stadt zurück. Das aber war auch dem schwarz-grünen Mehrheitsbündnis zu wenig, das einen eigenen Antrag nachschob.

Die CDU-Stadtverordnete Petra Hüfken verwies auf den „sehr, sehr wertvollen Beitrag“, den Tagesmütter in der Kinderbetreuung leisteten – gerade auch in Corona-Zeiten. „Sie arbeiten in der Pandemie, obwohl sie sich nicht schützen können“, argumentierte Hüfken. „Wer kann schon 1,50 Meter Abstand zu den kleinen Kindern halten?“

„Wir wollen eine Begrenzung“

Der Antrag der Sozialdemokraten, die die Begrenzung der Krankheitstage in solchen Fällen zunächst bis Ende Dezember streichen wollten, ging dem Mehrheitsbündnis dann allerdings doch zu weit. „Wir wollen eine Begrenzung, weil es wichtig ist, dass sich die Tagesmütter sehr schnell testen lassen“, so Hüfken.

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Über den weiteren Vorstoß der SPD, die Zahl der bezahlten Krankheitstage losgelöst von der Pandemie auf zehn zu verdoppeln, hat der Rat noch nicht entschieden. Damit soll sich demnächst der Jugendhilfeausschuss befassen. Bei der letzten Anpassung der Satzung zur Förderung der Kindertagespflege im Jahr 2018 konnten sich die Sozialdemokraten mit dieser Forderung allerdings schon einmal nicht durchsetzen. „Wir bleiben am Thema dran“, kündigte die SPD-Ratsfrau Katrin Härtl an.

In Hürth gibt es nach Verwaltungsangaben 35 selbstständige Kindertagespflege-Personen, die 160 Plätze vorhalten.