Guido Mumm löst Fidelis Thywissen nach 30 Jahren als AWH-Chef ab. Fachkräftemangel und Digitalisierung sind Themen des neuen Vorstands.
AWH neu aufgestelltHürther Unternehmerverein setzt auf neue Köpfe und Zukunftsthemen
Auf den 40. Jahrestag seiner Gründung konnte der Arbeitskreis Wirtschaft Hürth (AWH) am 25. Januar zurückblicken. 30 Jahre davon stand der Rechtsanwalt Fidelis Thywissen an der Spitze der Vereinigung von Hürther Unternehmern. Nun gibt es nicht nur einen Generationenwechsel in der Führung – der Verband hat sich auch neu aufgestellt. Der neue Vorsitzende Guido Mumm und sein deutlich verschlanktes Vorstandsteam wollen den AWH auch inhaltlich erneuern.
Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, habe nachgelassen, stellte Thywissen in seinem letzten Geschäftsbericht fest. Dieser Trend sei auch am AWH nicht vorbeigegangen. „Es stellt sich zunehmend als schwierig heraus, das komplette Gremium an Bord zu haben“, so der scheidende Vorsitzende bei der Mitgliederversammlung im Saal der GVG Rhein-Erft. Thywissen hatte noch einen 21-köpfigen Vorstand angeführt.
„Expertenzirkel“ soll den verschlankten Vorstand unterstützen
Einstimmig wählten die 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 40 Unternehmen jetzt eine auf sechs Mitglieder gestraffte Führungsspitze. Neben dem 53-jährigen Unternehmens- und Kommunikationsberater Guido Mumm gehören ihm Stellvertreter Thomas Kuhlow (Yncoris), Schatzmeister Stephan Tiefenthal (Kreissparkasse Köln), Geschäftsführerin Birgit Hummel (WIR gGmbh) und die Beisitzer Achim Pötz (Metallbau Pesch) und Susanne Bautz (Autohaus Bautz & Klinkhammer) an. Der Vorstand soll künftig zu einzelnen Themen durch „Expertenzirkel“ (Thywissen) ergänzt werden.
„Wir wollen vernetzen, informieren und vertreten. Das ist es, was die Mitglieder von uns erwarten“, fasste Mumm den Arbeitsauftrag des neuen Vorstands zusammen. Die Expertenteams sollen sich dabei mit Themen befassen, die den Unternehmen besonders unter den Nägeln brennen. Eines davon ist der Fachkräftemangel: Der AWH will sich in diesem Zusammenhang verstärkt um Fragen von Aus- und Weiterbildung, aber auch um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Betrieben kümmern und dabei neue Formen der Zusammenarbeit mit den Schulen suchen.
Der Fachkräftemangel bleibt ein drängendes Thema für den AWH
Auch den Zukunftsthemen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz will sich der neue Vorstand verstärkt widmen, ein Anliegen ist dem Verband auch der Glasfaserausbau. Geplant ist unter anderem eine Informationsveranstaltung „KI trifft Handwerk“, bei dem ein Fachmann die Möglichkeiten durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Betrieb erläutern soll. Diesen und auch andere Termine konnten sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung gleich per QR-Code auf ihrem Mobiltelefon sichern.
Auf Initiative des neuen Vorsitzenden hat der AWH bereits eine neue Form des Austauschs geschaffen: das „Digi-Café“, bei dem sich die Unternehmer morgens zum Frühstück online treffen können. Das persönliche Zusammentreffen spielt aber weiter eine große Rolle für den AWH.
Am 23. Mai will der Verband mit seinen aktuell 148 Mitgliedern im Feierabendhaus in Knapsack seinen 40. Geburtstag feiern. Dann soll auch Fidelis Thywissen geehrt werden. Schon in der Mitgliederversammlung erhoben sich die Teilnehmer von ihren Stühlen und applaudierten dem sichtlich gerührten scheidenden Vorsitzenden minutenlang.