Das AI Village im Studio 6 auf dem Euronova Campus in Hürth ist offiziell gestartet. 160 geladene Gäste kamen zum „Zukunftstag“.
StrukturwandelAI Village in Hürth soll Keimzelle für Künstliche Intelligenz werden
Künstliche Intelligenz krempelt die Wirtschaft und den Alltag um, sie soll eine Triebfeder für den Strukturwandel im Rheinischen Revier nach dem Braunkohleausstieg werden. Davon sind die Initiatoren des AI Village überzeugt, das am Mittwochabend mit einem „Zukunftstag“ offiziell gestartet ist. Mit 14,7 Millionen Euro an Fördermitteln wird das Projekt zunächst über einen Zeitraum von vier Jahren finanziert.
„Mit dem AI Village haben wir die Chance, das Rheinische Revier zur Keimzelle für die Künstliche Intelligenz zu machen“, sagte Bürgermeister Dirk Breuer vor rund 160 geladenen Gästen im Studio 6 auf dem Euronova Campus in Kalscheuren.
KI wird sich auch auf die Branchen im Rheinischen Revier auswirken
„Hierdurch können wir wichtige Weichen für einen erfolgreichen und nachhaltigen Strukturwandel stellen“, so Breuer. Denn vor allem auch für die im Revier vertretenen Branchen wie Energie, Produktion und Logistik werde die KI grundlegende Veränderungen bewirken.
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Partner der Stadt Hürth beim AI Village sind der KI Bundesverband, dessen Vorsitzender Jörg Bienert selbst in Fischenich lebt, die beiden Fraunhofer Institute für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) sowie für angewandte Informationstechnik (FIT), die Kompetenzplattform KI.NRW sowie die Rheinische Fachhochschule.
AI Village in Hürth soll Künstliche Intelligenz auch erlebbar machen
Ziel ist es, Unternehmen bei KI-Projekten zu beraten und zu unterstützen, Start-ups zu fördern und zu vernetzen, Forschung und Wirtschaft zusammenzubringen sowie Fachleute aus- und weiterzubilden. Es soll Anlaufstelle auch für regionale Mittelständler sein und darüber hinaus Künstliche Intelligenz für die Bevölkerung erlebbar machen. Im Studio 6, in dem früher Hans Meiser seine tägliche Talkshow aufgezeichnet hat, sind Veranstaltungen, Workshops und Schulungen geplant.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hob in einer Videobotschaft die Bedeutung des Projekts hervor: „Mit dem AI Village haben die Projektbeteiligten ein visionäres Projekt geschaffen. Hier entsteht ein Hotspot, der sich zu einem Innovationscampus für Künstliche Intelligenz im Herzen Europas entwickeln wird.“
Die Lage mitten in Europa ist ein Standortvorteil für das AI Village in Hürth
Dr. Dirk Hecker, stellvertretender Leiter des Fraunhofer IAIS, skizzierte die rasante Entwicklung, die die Künstliche Intelligenz in jüngster Zeit genommen habe. Das Thema sei in aller Munde, davon zeugten auch die 700 Pressemeldungen zur KI, die allein im Juni in den 34 auflagenstärksten Print- und Online-Medien erschienen seien.
Die Technologie werde zu zahlreichen Umwälzungen führen, die deutsche Wirtschaft habe das Potenzial erkannt. Hecker betonte den Standortvorteil mitten in Europa: „Maschinen aus Deutschland stehen für eine besondere Qualität. So wollen wir auch KI-Systeme bauen.“
Jörg Bienert vom KI-Bundesverband betonte: „Mit der Veröffentlichung von Chat GPT Ende 2022 hat die KI ihren iPhone-Moment erlebt.“ Neben den wirtschaftlichen Vorteilen werde die Technologie auch „einen Großteil unserer Arbeitsplätze nachhaltig positiv verändern“.
Das AI Village ist Teil des digitalen Campus im Studio 6, zu dem unter anderem auch das Blockchain-Reallabor gehört, das sich mit dem sicheren Datenaustausch beschäftigt und schon vor zwei Jahren gestartet ist. Die Geschäftsstelle hat derzeit fünf Mitarbeitende, bis zum Jahresende sollen fünf dazukommen.