Der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd möchte seinen Standort am Fachmarktzentrum an der Eschweiler Straße um eine Bäckerei mit Café erweitern. Dafür soll – ähnlich wie an der Ende 2020 eröffneten Filiale in Fischenich – ein Teil der Parkplätze im nördlichen Bereich des Grundstücks zur Bonnstraße (L 183) hin bebaut werden. Doch im Rathaus stoßen die Pläne auf Ablehnung.

Planungsamtsleiter Daniel Gürich berichtete im Planungsausschuss von einer Bauvoranfrage. Weil es für das Aldi-Grundstück – anders als für das benachbarte Fachmarktzentrum – keinen Bebauungsplan gibt, hätte die Stadt das Projekt womöglich als Bauvorhaben im Innenbereich genehmigen müssen.

Hürth will Einfluss auf die Entwicklung am Fachmarktzentrum behalten

Stattdessen schlug die Verwaltung aber vor, einen Bebauungsplan für das Aldi-Grundstück aufzustellen, um Einfluss auf die Entwicklung zu behalten. Im Planungsausschuss wurde kein Hehl daraus gemacht, dass es darum geht, die Bebauung zu verhindern.

Durch die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens bestehe die Möglichkeit, die Voranfrage um ein Jahr zurückzustellen, so Gürich. Die Verwaltung könne die Zeit nutzen, um die Fläche zu überplanen. Der Ausschuss stimmte geschlossen zu.

Hürth: Wegfall von Parkplätzen wird kritisch gesehen

Ein Ziel des Bebauungsplans sei es, die Einzelhandelsstruktur an der Luxemburger Straße zwischen Horbeller- und Bonnstraße zu schützen. Dieser Bereich ist im Einzelhandelskonzept der Stadt als zentraler Nahversorgungsbereich für Hermülheim ausgewiesen. Durch das Großprojekt „Lebensader Lux“ werde der Bereich städtebaulich deutlich aufgewertet. Aus Sicht der Stadt wäre es wünschenswert, wenn sich dort ein Café ansiedeln würde, so Gürich.

Im Ausschuss wurde aber auch kritisiert, dass durch den Neubau Parkfläche am Fachmarktzentrum, das der stadtteilübergreifenden Versorgung dient, wegfallen würde. „Wer da samstags hinfährt, freut sich über jeden Parkplatz“, sagte FDP-Ratsherr Christian Karaus.

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An den ausgelasteten Parkplätzen zeige sich aber auch, dass es in Hürth zu wenig Verkaufsfläche für Lebensmitteleinzelhandel gebe, so Bürgermeister Dirk Breuer. Das geht schon aus Gutachten zum Einzelhandelskonzept hervor. Wichtig sei vor allem, dass auf der leerstehenden Real-Fläche im Hürth-Park wieder Lebensmittelhandel angesiedelt werde. Breuer: „Da sind die Eigentümer gefragt.“