Wasserdampf statt SchadstoffeStadtverwaltung Hürth bekommt Brennstoffzellen-Autos
Hürth – Bis 2021 wollen die Hürther Stadtwerke die komplette Stadtbusflotte auf Wasserstoffantrieb umstellen – jetzt sollen auch Bedienstete aus dem Rathaus schadstofffrei fahren: Die Stadtverwaltung nahm jüngst drei Brennstoffzellen-Pkw des Herstellers Toyota in Betrieb. Bürgermeister Dirk Breuer sieht die Stadt als Vorreiter beim Einsatz der Wasserstofftechnik.
Bei den drei schneeweiß lackierten Autos handelt es sich um Flottenfahrzeuge des Modells Mirai. Laut Liste lieg der Neupreis pro Fahrzeug in der Grundausstattung bei knapp 80 000 Euro. Die Verwaltung hat die Fahrzeuge aber nicht gekauft, sondern Leasing-Verträge abgeschlossen. Aber auch das sei nur möglich gewesen, weil es Fördermittel für den Einsatz der Wasserstofftechnik gebe, betont Bürgermeister Breuer.
500 Kilometer mit einer Tankfüllung
Nach Einschätzung des Verwaltungschefs verbinden die neuen Wagen „das beste aus zwei Welten“: einen alternativen Antrieb mit alltagstauglichen Reichweiten. Der Viertürer schafft mit einer Tankfüllung 500 Kilometer, stößt dabei aber weder Kohlendioxid noch Schadstoffe aus. Angetrieben wird er von einem Elektromotor, der seine Energie aus einer Brennstoffzelle bezieht. In der Brennstoffzelle entsteht durch eine chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff elektrische Energie. Die einzige Emission ist Wasserdampf.
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Anders als Batteriefahrzeuge müssen die Brennstoffzellen-Autos nicht lange an der ElektrosäEule aufgeladen werden. Der Tankstopp dauert lediglich drei bis fünf Minuten. Allerdings können die Pkw nicht an der Wasserstofftankstelle der Stadtwerke am Chemiepark Knapsack aufgetankt werden, weil der Druck dort nur für Busse reicht, wie der Bürgermeister einräumt. Zum Tanken müssen die Pkw nach Frechen fahren. Allerdings planen die Stadtwerke eine weitere Tankstelle. Dort sollen auch Pkw betankt werden können.
Gesamte Busflotte soll mit Wasserstoff angetrieben werden
„Mit Inbetriebnahme der ersten Wasserstoffbusse vor zehn Jahren waren wir Pioniere auf dem Gebiet der innovativen Antriebstechnik“, so Bürgermeister Breuer. „Im kommenden Jahr werden wir die gesamte städtische Busflotte auf diesen Energieträger umstellen. Da ist es konsequent, für Individualverkehre ebenfalls auf Brennstoffzellentechnik zu setzen, zumal in Hürther Industriebetrieben Wasserstoff als Abfallprodukt anfällt.“
Die Wasserstoffstrategie sei ein wichtiger Baustein, um die Ziele des städtischen Klimaschutzkonzepts zu erreichen, darunter eine Reduzierung der CO2 -Emissionen um 80 Prozent.