Erweiterung geplantHürther Salus-Klinik kauft Bowlingcenter 10 Pin
Hürth – Seit einem halben Jahr ist das 10 Pin-Bowlingcenter an der Sudetenstraße wegen der Covid-19-Pandemie bereits geschlossen. Nun steht fest, dass dort auch künftig keine Kugel mehr geschoben wird: Die Salus-Klinik, die in den Räumen bereits seit März ein Corona-Testzentrum betreibt, hat die benachbarte Freizeiteinrichtung gekauft und will den Klinikstandort um das 11.000 Quadratmeter große Grundstück und die Gebäude erweitern.
In dieser Woche sei der Kaufvertrag beim Notar unterschrieben worden, sagt der Hürther Klinikunternehmer Alfons Domma, der 2010 die Rehaklinik auf dem Nachbargrundstück in Betrieb genommen hat. Ein Jahr zuvor war das Bowlingcenter auf dem Gelände des im Mai 2007 komplett niedergebrannten Sportcenters eröffnet worden.
Sporthalle bleibt erhalten
Das Gebäude besteht aus zwei Teilen. Die Sporthalle mit drei Indoor-Fußballplätzen soll erhalten und leicht umgebaut werden. „Wir brauchen für unsere Klinik dringend eine zweite Sporthalle“, sagt Domma. Sport sei wichtiger Bestandteil bei der Rehatherapie der 320 Patienten mit Sucht- oder psychosomatischen Erkrankungen, die in der Salus-Klinik behandelt werden. Die Sporthalle soll auch für Vereine geöffnet werden. „Wir haben schon Anfragen von Basketball- und Volleyballvereinen, auch der FC Hürth braucht Hallenzeiten“, so Domma.
Was mit der Bowlinghalle passieren wird, ist noch nicht ganz klar. Fest steht aber, dass die 18 Bowlingbahnen – anders als die vier Kegelbahnen dahinter – ausgebaut und verkauft werden. Domma: „Wir haben viele Ideen und werden uns nun mit unserem Architekten zusammensetzen und sehen, was man tun kann.“ Dem Klinikunternehmer schwebt vor, dort eine Therapie-Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen wie Ängsten, Zwängen und Essstörungen unterzubringen. „Dafür suchen wir schon länger nach einem geeigneten Standort“, berichtet Domma.
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Ein Teil des Bowlingcenters soll für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, kündigt Standortleiter und Mitbetreiber Karl Zylajew an. Geplant sei, die heutige Sportsbar als Versammlungsstätte für bis zu 200 Besucher zu erhalten. „Säle in dieser Größenordnung haben wir aktuell nicht mehr in Hürth“, weiß Zylajew.
Die Salus-Klinik ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, unter anderem um eine Frauenklinik. Zum Standort gehören Sportplätze und zwei Wohnheime für Azubis. Im Juli soll ein Neubau mit 26 Appartements zur Wiedereingliederung von Suchtpatienten an der Sudetenstraße bezogen werden.