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Laser von Hürth bis KölnSo erleuchtete der Colonius in blau und gelb

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Die Laserstrahlen über dem Decksteiner Weiher.

Hürth – Es war Millimeterarbeit, die künstlich gebündelten Lichtstrahlen in Richtung des Kölner Fernsehturms Colonius auszurichten. „Hierbei kommt es vor allen Dingen auf die vierte Zahl hinter dem Komma an“, sagt Dennis Klipp, Mitarbeiter der Firma Laserfabrik aus Hürth.

Das Unternehmen ist seit 2004 in Hürth ansässig. Die beiden Geschäftsführer Daniel Brune und Jan Matthias Eiserloh arbeiten weltweit und haben 20 Mitarbeiter. In ihrem Team ist auch die Idee und der Wunsch entstanden, die Laserstrahlen mal nicht für ein Showspektakel irgendwo auf der Welt, sondern zu Hause für den Frieden in Europa und als Zeichen der Solidarität für die Ukraine einzusetzen.

Hochleistungsprojektoren zielten von Hürth aus auf den Kölner Fernsehturm

Schon vorher stand fest: In den Nationalfarben der Ukraine, gelb und blau, sollten die Strahlen am Nachthimmel von Hürth bis zum Colonius leuchten – über eine Strecke von 8,5 Kilometern. Am Sonntag- und am Montagabend schalteten die Mitarbeiter Thomas Seyffarth und Felix Zengler gegen 18 Uhr die Laserprojektoren ein.

Mit einer Lichtleistung von rund 200 Watt wurden die Strahlen aus den sechs Hochleistungsprojektoren, die auf dem Dach eines Hürther Hochhauses montiert waren, zunächst gesendet. Mit ihnen konnten die Lichtmacher die Genauigkeit der Strahlen justieren. Über Laptop wurden zeitgleich die Farben und die Intensität der Farbenkraft programmiert. Sechs Strahlen, jeweils drei in gelb und drei in blau, sollten es sein.

Die gebündelten Lichtstrahlen von Hürth aus in Richtung Colonius in Köln auszurichten, war Millimeterarbeit.

Weitere Mitarbeiter standen am Fernsehturm an der Inneren Kanalstraße in Köln und gaben über ihr Handy die genauen Koordinatoren durch. Mit ihrem Fernglas hielten auch Mitarbeiterin Alina Betzabe-Wettengel und Geschäftsführer Brune die Installation im Auge und gaben ebenfalls winzige, aber wichtige Ausrichtungskorrekturen weiter. Mal sollten die Strahlen näher zusammenliegen, zunächst übereinander und dann nebeneinander.

Laserstrahlen in den Landesfarben der Ukraine: von Hürth bis zum Colonius auf der Inneren Kanalstraße in Köln.

Gleichzeitig musste auch schon bei der Strahlenausrichtung der Himmel zwischen Hürth und Köln genauestens im Auge gehalten werden. Hätte sich nämlich ein Flugzeug auf die Laserstrahlen zubewegt, hätte die Anlage sofort ausgeschaltet werden müssen.

Großes Echo über Hürther Laser-Show in den sozialen Netzwerken

Kurz vor 19 Uhr stand die Installation perfekt und sendete mit voller Leuchtkraft. Lange dauerte es dann nicht mehr, bis in den sozialen Netzwerken im Internet die ersten Meldungen eingingen: „Super, tolle Aktion, sehr schön, danke“, kommentierten die Nutzer.

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Der Lichtzauber dauerte bis 22 Uhr. Einige Menschen sahen ihn vom Fenster ihrer Wohnung, andere blieben auf der Straße stehen und staunten. Das Team der Laserfabrik freute sich einfach nur, dass die Installation gelungen war und sie ihre Botschaft für Frieden und Solidarität sichtbar machen konnten.