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Baupläne fürs „Laternchen“Straßengastronomie in Efferen soll den Biergarten ersetzen

Lesezeit 3 Minuten

Der Entwurf zeigt Gastronomie vor dem Gebäude. Ein Biergarten hinter dem Haus stieß bei Nachbarn auf Widerstand.

Hürth-Efferen – Den geplanten Neubau auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte „Zur Laterne“ an der Bachstraße soll nun doch kein Biergarten im hinteren Teil des Geländes ergänzen. Stattdessen ist eine Außengastronomie zur Straße hin geplant. So sollen die Bewohner der Wohnhäuser im hinteren Bereich vor Lärm geschützt werden.

Vor drei Jahren war das Licht im „Laternchen“, so nannten die Efferener die Traditionsgaststätte, nach mehr als 100 Jahren erloschen. Um zu verhindern, dass das Lokal einer reinen Wohnbebauung weicht, beschloss der Stadtrat im Februar 2019 nach einer Bauvoranfrage eines Kölner Investors, einen Bebauungsplan aufzustellen und zunächst eine Veränderungssperre zu erlassen. Inzwischen hat der Hürther Rechtsanwalt Ralf Heyl die Immobilie erworben. Neben Wohnungen plant er auch wieder mit einer Gaststätte im Erdgeschoss.

„Laternchen" in Efferen: Anwohner protestierten gegen geplanten Biergarten

Doch ein Vorentwurf für den Bebauungsplan, der auf den Vorstellungen dieses Bauherrn beruhte, traf bei einer Bürgeranhörung im Juni 2021 auf erheblichen Widerstand bei den Nachbarn, vor allem vom Sandweg. Stein des Anstoßes war, dass der Biergarten ans hintere Ende des Grundstücks rücken sollte – und damit nah an die angrenzenden Wohnhäuser.

Auch dass angedacht war, vier Parkplätze auszuweisen, die vom Sandweg angefahren werden sollten, stieß auf Kritik. „Die Stadtverwaltung hat dann selbst zum Zeichenstift gegriffen und überlegt, wie man zu einer anderen Lösung kommen könnte“, berichtete der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry jüngst im Planungsausschuss.

Die alte Gaststätte „Zur Laterne" soll abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Dem Bauherrn sei in Aussicht gestellt worden, dass er einen Teil des öffentlichen Raums mitnutzen könne, wenn er auf diesen Biergarten verzichten würde und stattdessen die Außengastronomie zur Straße verlegen würde.

Inzwischen haben Investor Heyl und sein Architekt Nikos Kapourakis auf dieser Grundlage einen neuen Entwurf vorgelegt. Der Plan sieht einen dreigeschossigen Baukörper entlang der Bachstraße vor, mit einem Staffelgeschoss in Form eines gläsernen Rundbaus, der an eine Laterne erinnern soll. Das Erdgeschoss soll ein Stück zurückgesetzt werden, so dass vor dem Gebäude genügend Platz für die Außengastronomie entsteht.

Neubau in Efferen: Sieben Wohnungen sollen vermietet werden

Hinter dem Hauptgebäude ist entlang der Grenze zum Nachbargrundstück ein 22 Meter langer, zweigeschossiger Anbau mit Flachdach geplant. Das gesamte Erdgeschoss der beiden Gebäude ist für die Gastronomie vorgesehen, in den Etagen darüber sollen sieben Wohnungen entstehen, die Bauherr Heyl vermieten möchte.

Im hinteren Teil des Grundstücks sollen acht Auto-Stellplätze angelegt werden, die vom Sandweg aus zu erreichen sind, aber ausschließlich den Bewohnern zur Verfügung stehen werden. Für die Gaststätte werden keine Parkplätze ausgewiesen.

Im Planungsausschuss stieß der neue Entwurf auf viel Zustimmung. Allerdings nannte es SPD-Sprecher Michael Kleofasz „eine Zumutung für die Anwohner“, dass die Stellplätze über den Sandweg angefahren werden sollen. CDU-Sprecher Rüdiger Winkler hielt dem entgegen, dass die Parkplätze nur für die Hausbewohner vorgesehen seien und dadurch nicht mit einem „Suchverkehr“ zu rechnen sei. Winkler beurteilte die Planung als „sehr, sehr positiv“.

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Das Gremium beschloss einstimmig, den Bebauungsplan auf der Grundlage des neuen Architektenentwurfs auszuarbeiten. Architekt Nikos Kapourakis geht davon aus, dass der Bebauungsplan im Frühjahr 2023 in Kraft treten könne, mit einem Baubeginn sei dann Ende kommenden Jahres zu rechnen.