Mehr Sicherheit und ServiceHürther Rathaus-Foyer wird umgebaut
Hürth – Der Eingang des Rathauses soll umgebaut werden. Diesen Grundsatzbeschluss fasste der Hauptausschuss mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP/Freien Wählern. Damit soll die Sicherheit der Verwaltungsmitarbeiter erhöht, aber auch der Bürgerservice verbessert werden. Die SPD stimmte nach hitziger Diskussion dagegen.
Auf Vorschlag der Verwaltung soll die Gebäudefront zwischen Rat- und Bürgerhaus nach vorn gezogen werden. Hinter einer Fassade aus Glas und Stahl würde Raum für eine größere Wartezone entstehen. Wer in den Verwaltungstrakt gelangen möchte, muss künftig an den Mitarbeitern einer Infotheke vorbei. Der Nebeneingang im Untergeschoss soll nur noch Mitarbeitern offenstehen.
Kostenpunkt: 1,4 Millionen Euro
Im Mai 2020 hatte der Hauptausschuss die Entscheidung über den Umbau, dessen Kosten auf 1,4 Millionen Euro veranschlagt werden, vertagt. Die SPD kritisierte damals das fehlende Sicherheitskonzept und forderte Bürgerbeteiligung. Die Freien Wähler äußerten sich kritisch zur hohen Investitionssumme.
In der jüngsten Ausschusssitzung legte die Verwaltung nach. Helmut Schmitz, Vize-Feuerwehrchef und Sicherheitsbeauftragter der Stadtverwaltung, erläuterte das Sicherheitskonzept, zu dem auch der Umbau des Rathaus-Eingangs zähle. Die bauliche Situation sei kritisch. „Zurzeit ist es nicht möglich, eine Eingangskontrolle zu gewährleisten“, so Schmitz. „Es darf nicht sein, dass jemand unkontrolliert in den Verwaltungsbereich eindringen kann.“ Die Gefahr, dass Mitarbeiter angegangen werden, besteht offenbar nicht nur theoretisch. Fachbereichsleiter Marco Dederichs berichtete von einer Mitarbeiterbefragung. Dabei seien 450 Fälle gemeldet worden, in denen Bedienstete angegangen, beleidigt oder bedroht worden seien.
Freundlichere Atmosphäre gewünscht
Im Januar hat die Verwaltung eine Besucherbefragung durchgeführt, deren Aussagekraft allerdings eingeschränkt ist, wie Axel Schlinghoff, Leiter des Hauptamts, einräumte. Denn aufgrund der Corona-Pandemie durften nur Besucher mit Termin das Rathaus betreten, gerade 106 Bürger beteiligten sich. Die wünschten sich eine freundlichere Atmosphäre, bessere Ausschilderung und mehr Platz.
Saleh Mati (SPD) bemängelte, dass die Berichte nur mündlich erstattet worden seien. Als Entscheidungsgrundlage reichten sie ihm nicht aus. Auch Kurt Martmann (FDP/FWH) fühlte sich unzureichend informiert. Er kritisierte, dass die Verwaltung erst auf Nachfrage Zahlen zur Gefährdungssituation der Mitarbeiter genannt habe, stimmte dann aber doch zu.
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CDU-Fraktionschef Björn Burzinski mahnte, dass die Entscheidung nicht „auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben“ werden dürfe, schließlich gehe es um die Sicherheit der Mitarbeiter. „Muss erst etwas passieren, bevor wir handeln?“, hielt Christdemokrat Hans-Josef Lang der SPD empört vor. Auch Bürgermeister Dirk Breuer (CDU) drängte auf eine Entscheidung: „Ich trage die Verantwortung für die Sicherheit der Beschäftigten.“