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Gasspürer unterwegsSo spürt die GVG Rhein-Erft auch kleinste Lecks im Erdgasnetz auf

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann im Arbeitszug schiebt einen Detektor, der wie ein Staubsauger aussieht, vor sich her. Neben ihm ein Technikfahrzeug der GVG mit geöffneten Hecktüren.

Mit einem speziellen Schnüffelgerät läuft Gasspürer Günter Hüpgens die im Boden verlaufenden Erdgasleitungen ab.

Mit einer speziellen Sonde ist der Gasspürer der GVG Rhein-Erft zu Fuß in Frechen und Wesseling unterwegs. Er schafft acht Kilometer am Tag.

Der Gasversorger GVG Rhein-Erft lässt derzeit Teile des Gasversorgungsnetzes überprüfen. Im Auftrag des Netzbetreibers ist Gasspürer Günter Hüpgens vom September bis zum November in Frechen und Wesseling unterwegs, um Gasleitungen und Anschlüsse auf Dichtigkeit zu überprüfen.

Günter Hüpgens ist Mitarbeiter der in Hürth ansässigen GVG Rhein-Erft und macht beruflich zu Fuß ordentlich Strecke. Er geht die Straßen, unter denen Gasleitungen verlaufen, mit einer sogenannten Teppichsonde ab, die so ähnlich aussieht wie ein Metalldetektor. Auf dem Bildschirm eines umgehängten Laptops kann der Gasspürer den Verlauf der Leitungen sehen. Die Sonde ist hochsensibel und kann bereits kleinste Spuren von Erdgas aufnehmen.

Hürther Gasversorger lässt seine Leitungen zu Fuß ablaufen

Bei der Überprüfung der Gasleitungen, die in regelmäßigen Zeitabständen vorgeschrieben ist, können schon kleine Leckagen früh entdeckt und schnell behoben werden. „Sicherheit hat oberste Priorität“, sagt der Gasspürer. Abhängig von Druckstufe, Material und Beschaffenheit müssen die Gasleitungen laut GVG im Turnus von einem bis zu sechs Jahren geprüft werden. Nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Überprüfungen sei die Gasversorgung in Deutschland so sicher, teilt der Gasversorger mit.

Rund acht Kilometer legt der Gasspürer am Tag zurück. Vorausgesetzt, es bleibt trocken: Bei Regen oder feuchter Witterung wären die Messungen zu ungenau. Günter Hüpgens läuft im Durchschnitt rund 200 Kilometer Leitungen im Jahr ab. „Das Gerät saugt die Luft am Boden an und prüft diese auf Gasanteile“, erklärt der Gasspürer. „Wird es fündig, ertönt ein akustisches Signal.“ Das komme im Versorgungsgebiet der GVG Rhein-Erft, zu dem Erftstadt, Frechen, Hürth, Pulheim und Wesseling sowie ein Teil des Kölner Stadtgebiets gehören, allerdings nur äußerst selten vor.

Lecks kommen im Versorgungsgebiet der GVG Rhein-Erft sehr selten vor

Zur Überprüfung von Leitungen und Hausanschlüssen muss der GVG-Mitarbeiter auch auf private Grundstücke. Denn die Rohre werden bis zur Außenwand der einzelnen Häuser gecheckt. Ins Haus muss er aber nicht. Anders sieht es aus, wenn er in unmittelbarer Nähe des Gebäudes einen Gasaustritt feststellt. Dann müssen die Besitzer ihn hineinlassen, er kann sich aber mit seinem Dienstausweis ausweisen.

Die GVG prüft die Gasleitungen sonst nur außerhalb der Gebäude. Innerhalb der Gebäude sind die Hausbesitzer selbst dafür verantwortlich und verpflichtet, die Gasleitungen mindestens alle zwölf Jahre von einem Installateur prüfen zu lassen.

Insgesamt hat das Gasnetz im Versorgungsgebiet der GVG Rhein-Erft eine Länge von gut 1700 Kilometern. Mit der Überprüfung beauftragt der Gasversorger neben dem eigenen Gasspürer auch externe Dienstleistungsunternehmen. Weil die aber über Personalmangel klagen, will die GVG im kommenden Jahr zwei zusätzliche eigene Rohrnetzprüfer ausbilden.