Der Druck aus der Elternschaft war groß, viele legten Widerspruch ein. Worauf sich Stadt und Bezirksregierung Köln nun verständigt haben.
Run auf die GymnasienWie alle Hürther Kinder doch auf ihre Wunschschule kommen
Um allen Kindern, die an einem der beiden örtlichen Gymnasium angemeldet wurden, auch einen Schulplatz in Hürth zu verschaffen, soll eine zusätzliche Eingangsklasse eingerichtet werden, und zwar am Ernst-Mach-Gymnasium. Einen Antrag bei der Bezirksregierung in Köln hat die Stadt per Dringlichkeitsbeschluss gefasst. Damit soll jetzt Klarheit für die Eltern und Planungssicherheit für die Schulleitungen geschaffen werden.
Zum Schuljahr 2023/24 hatte es an den Hürther Gymnasien erstmals deutlich mehr Anmeldungen als Plätze in den Eingangsklassen gegeben. Insgesamt mussten die Schulleiter 45 Schülerinnen und Schüler abweisen, davon 31 aus Hürth und 14 aus Nachbarstädten, die meisten davon aus Frechen. Wer einen der 330 Plätze in den elf Eingangsklassen bekommen sollte, mussten die Schulleiter auch per Losverfahren entscheiden.
Bei den Eltern sorgten die Abweisungen für große Empörung
Die Stadt als Schulträger hatte sich überrascht von den hohen Anmeldezahlen gezeigt und zunächst versucht, ins Anmeldeverfahren einzugreifen und per Dringlichkeitsbeschluss einen Vorrang für Hürther Kinder festzulegen. Doch die Bezirksregierung schob dem einen Riegel vor und schlug stattdessen die Einrichtung von zwei zusätzlichen Klassen vor. Das lehnte die Stadt aus Kostengründen ab.
Bei den Eltern sorgten die Abweisungen für große Empörung. Mit einer Petition und einer Demo vor der Ratssitzung Ende März forderten sie, dass Hürther Schülerinnen und Schüler auch in Hürth zu Schule gehen dürfen und nicht in Nachbarstädte pendeln müssen. Der für die Schulen zuständige Beigeordnete Jens Menzel sicherte den Eltern schon im März zu, dass alle angemeldeten Kinder einen Platz an einem Hürther Gymnasium erhalten würden.
Stadtverwaltung will Eltern kurzfristig zu einem Gespräch einladen
Kommunalpolitiker unterstützten die Forderung und ermunterten die betroffenen Eltern, Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid einzulegen. Das taten bis zum Fristablauf die Eltern von 33 der ursprünglich 45 betroffenen Kinder. Inzwischen haben auch einige Eltern ihre Kinder an anderen Schulen angemeldet, oder die Kinder konnten auf inzwischen freigewordene Schulplätze nachrücken. Nach Angaben der Verwaltung müssen nun noch 30 Kinder mit einem Schulplatz versorgt werden, und dafür reicht eine zusätzliche Klasse.
„Es war mir immer ein Anliegen, den bislang unversorgten Schülerinnen und Schülern einen Schulplatz an der Schulform ihrer Wahl, dem Gymnasium, anbieten zu können“, sagt Schuldezernent Menzel. „Dies ist uns gemeinsam mit den politischen Vertretern und der Bezirksregierung Regierung gelungen.“
Konkret bedeutet die Einrichtung der Zusatzklasse am Ernst-Mach-Gymnasium, dass alle Kinder, die dort abgelehnt wurden und deren Eltern Widerspruch eingelegt haben, automatisch eine Aufnahmebestätigung erhalten. Eltern, die der Ablehnung am Albert-Schweitzer-Gymnasium widersprochen haben, müssen ihre Kinder am Ernst-Mach-Gymnasium neu anmelden. Die Verwaltung will betroffene Eltern kurzfristig zu einem Anmeldetermin einladen.